Blei erhitzen, in eine mit Wasser gefüllte Schüssel kippen und dann gemeinsam rätseln, was die bizarren Figuren wohl für das kommende Jahr bedeuten mögen. Bleigießen war neben Fondue oder Raclette der Hit auf jeder Silvesterparty. Lustig war es allemal, daher stellt sich auch die Frage, warum man die Sets nicht mehr kaufen kann? Grund dafür ist die EU-Chemikalienverordnung (ECHA – European Chemicals Agency), die Richtlinie schreibt vor, dass die Grenzwerte von Blei in Produkten den Wert von 0,3 Prozent nicht überschreiten dürfen. 

Daher ist das Zubehör zum Bleigießen - dessen Bleigehalt um ein Vielfaches höher war – seit dem Jahr 2018 nicht mehr erhältlich. Denn das Schwermetall, das bereits in kleinen Mengen als gesundheitsschädlich gilt, könne beim Bleigießen auf verschiedenen Wege in den Körper gelangen, so die Experten. Etwa durch das Einatmen der Dämpfe beim Erhitzen, durch Hautkontakt oder durch Schlucken, wenn man sich nach dem Bleigießen nicht die Hände wäscht. "Blei schädigt das Zentral­nerven­system und damit die Hirn­funk­tion. Studien zeigen, dass bereits geringe Mengen bei Kindern die Intelligenz-, Aufmerk­samkeits- und Reaktions­leistungen beein­trächtigen sowie Verhaltens­störungen verursachen können", warnt die Stiftung Warentest. Viele Hersteller bieten immer noch "Bleigieß-Sets" an, in der Regel handelt es sich hier aber um Zinn oder Wachs als Ersatz für das gesundheitsschädigende Blei.

Ab in den Sondermüll

Sollten Sie zu Hause noch Sets haben, die Blei beinhalten, entsorgen Sie diese am besten – Ihrer Gesundheit zuliebe. Vorsicht, Blei zählt zu den Schwermetallen und gehört in den Sondermüll! Damit der Spaß aber nicht ganz auf der Strecke bleibt, hier einige Alternativen für den Silvesterabend. Mittlerweile gibt es sogar verschiedene Apps, mit denen man digital Bleigießen kann.

Fröhliches Orakeln und einen guten Rutsch!

Diese Jahreswechsel-Rituale gibt es weltweit: