In einer Serie von Verkäufen hat Braun am Donnerstag und Freitag voriger Woche insgesamt 155 Millionen Euro erlöst, wie Wirecard in mehreren Ad-hoc-Mitteilungen am Dienstagabend mitgeteilt hat. Als Grund wurden sogenannte Margin Calls genannt, das heißt Braun war im Grunde gezwungen, die Aktien zu verkaufen.

Der im Bilanzskandal um mutmaßliche Luftbuchungen in Höhe von 1,9 Milliarden Euro als Mittäter unter Verdacht stehende Österreicher war bisher mit sieben Prozent Anteil auch größter Wirecard-Aktionär.

Der DAX-Konzern hat insgesamt knapp 123,6 Millionen Aktien im Umlauf, überschlägig hat Braun nun über fünf Millionen seiner rund 8,7 Millionen Wirecard-Papiere verkauft. Die Wirecard-Papiere haben seit Mittwochabend mehr als 10 Milliarden Euro an Wert eingebüßt, Braun selbst dürften die Kursverluste um über eine halbe Milliarde Euro ärmer gemacht haben.

Braun war am vergangenen Freitag wegen des Bilanzskandals um mutmaßliche Luftbuchungen in Höhe von 1,9 Mrd. Euro zurückgetreten, die Münchner Staatsanwaltschaft hatte ihn am Montagabend festgenommen. Das Münchner Amtsgericht hat den Haftbefehl gegen hohe Auflagen außer Vollzug gesetzt. Braun muss 5 Millionen Euro Kaution hinterlegen und sich wöchentlich bei der Polizei melden.