In den USA ist die Arbeitslosigkeit im Juli gestiegen, genauso wie auch die Löhne. Neue Jobs sind weniger entstanden als prognostiziert. Die Arbeitslosenquote legte im Monatsvergleich um 0,1 Prozentpunkte auf 4,2 Prozent zu, wie das US-Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt mit diesem Anstieg gerechnet. Die Löhne stiegen im Juli wie erwartet.

Die durchschnittlichen Stundenlöhne kletterten gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent, wie das US-Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Volkswirte hatten dies im Durchschnitt erwartet. Im Juni waren sie noch um 0,2 Prozent gestiegen. Im Jahresvergleich legten die Löhne um 3,9 Prozent zu und damit etwas stärker als im Vormonat.

Wenige neue Stellen „schocken“ Analysten

Die US-Wirtschaft hat im Juli allerdings deutlich weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Außerhalb der Landwirtschaft kamen 73.000 Stellen hinzu, wie das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt 104.000 neue Stellen erwartet. Der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten wurde zudem um insgesamt 258.000 Stellen nach unten revidiert.

Für Ralf Umlauf von der Helaba fiel „die Zahl der netto neu geschaffenen Stellen im Juli unerwartet schwach aus. Vor allem die Abwärtsrevision der Beschäftigung im Mai und Juni in der Summe um fast 260.000 Stellen schockt.“ LBBW-Volkswirt Elmar Völker analysierte, dass „der Anstieg der Beschäftigung eine herbe Enttäuschung war“.

Stimmung in US-Industrie verschlechtert

Die Stimmung in der US-Industrie hat sich im Juli unerwartet eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex ISM fiel um 1,0 Punkte auf 48,0 Punkte, wie das Institute for Supply Management (ISM) am Freitag in Tempe mitteilte. Dies ist der niedrigste Stand seit Oktober 2024. Volkswirte hatten im Schnitt hingegen mit einem Anstieg auf 49,5 Punkte gerechnet. Der ISM-Index liegt damit wieder deutlicher unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Das signalisiert ein Schrumpfen der wirtschaftlichen Aktivität. Die Daten dürften die US-Notenbank Fed weiter unter Druck setzen.

„Die bereits nach dem Arbeitsmarktbericht verstärkten Zinssenkungserwartungen bezüglich der Fed werden wohl weiter forciert, schrieb Analyst Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen. Schließlich habe sich beim ISM auch die Beschäftigungskomponente eingetrübt. Zuvor war ein sehr schwacher Arbeitsmarktbericht für den Monat Juli veröffentlicht worden. Die Beschäftigtenzahl blieb nicht nur im Juli deutlich hinter den Erwartungen zurück. Auch die Zahlen für die beiden Vormonate wurden deutlich nach unten revidiert.