Einen millionenschweren Verlust bescherten Wertminderungen auf Vorräte und Rückstellungen für die Restrukturierung dem deutschen Wechselrichter-Hersteller SMA Solar im Vorjahr. Das Konzernergebnis sank 2024 auf knapp minus 118 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag bei der Vorlage des Geschäftsberichts in Niestetal mitteilte. Es handle sich um eine einmalige Belastung. 2023 hatte SMA noch rund 226 Millionen Euro Gewinn gemacht.
Der Auftragsbestand reduzierte sich von 1,7 Milliarden Ende 2023 auf knapp 1,4 Milliarden Euro Ende 2024. Der Konzern leidet unter schwacher Nachfrage - nicht zuletzt, weil die Lager bei den Händlern noch voll sind. Zudem gibt es auf dem wichtigen Markt China sehr harten Wettbewerb.
Personelle Restrukturierung geplant
Konzernchef Jürgen Reinert verordnete auch deshalb bereits vergangenen Herbst ein Sparprogramm und will den Konzern umbauen. Zu diesem Zweck wurde im Februar auch der Vorstand von zwei auf drei Mitglieder erweitert: Olaf Heyden soll die Transformation vorantreiben.
Durch die Restrukturierung will der Konzern in den nächsten zwei Jahren 150 bis 200 Millionen Euro einsparen. „Ungefähr die Hälfte davon wird durch den Personalabbau erzielt“, erklärte Heyden nun. Die weiteren 50 Prozent verteilten sich gleichermaßen auf Unternehmensausgaben für beispielsweise Materialkosten, externe Angestellte, Dienstleister, Werbung und Marketing. Im Vorjahr musste Österreichs Solarprofi Fronius reagieren und im In- und Ausland insgesamt rund 1000 Mitarbeiter abbauen.
Abbau von 1100 Stellen
Rund 700 Stellen will der Konzern am Unternehmenssitz im nordhessischen Landkreis Kassel streichen, 400 weitere im Ausland. Der Abbau im Ausland sei bereits abgeschlossen. In Niestetal sei damit in den nächsten sechs bis acht Wochen zu rechnen, sagte Heyden. Insgesamt wolle sich SMA deutlich effizienter aufstellen, die Fixkosten reduzieren und das Produktportfolio optimieren. „Wir werden uns darüber hinaus von ausländischen Märkten zurückziehen, die für uns nicht mehr attraktiv erscheinen“, sagte Heyden. So habe man die Niederlassung in der Türkei bereits Ende vergangenen Jahres geschlossen und die in Südafrika verkleinert, erläuterte Vorstandschef Reinert.
Das Unternehmen wurde 1981 gegründet und ist mit Vertriebs- und Servicegesellschaften in 20 Ländern vertreten. An der Börse gab die Aktie diese Woche um mehr als 10 Prozent nach.