Sommer, Sonne, Beachvolleyball und Wörthersee. In den Jahren 1996 bis 2016 sind die Bilder von jubelnden Fans, guter Stimmung und durchtrainierten Sportlern in Österreichs „größter Sandkiste“ um die Welt gegangen. Der Mann dahinter war „Mr. Beachvolleyball“ Hannes Jagerhofer. Der Kärntner, der ursprünglich Medizin und Informatik studierte, beruflich aber umschwenkte, hat sich bereits im Jahr 1985 selbständig gemacht. Mit dem Beachvolleyball-Turnier erarbeitete er sich nicht nur eine gewisse Prominenz, sondern auch einen internationalen Ruf als Event-Profi.

Mark Mateschitz und René Benko

Der Name Jagerhofer schien ein Erfolgsgarant. Als Vortragender war er gefragt. Nicht wenige wollten sich etwas von ihm und seinem Erfolgsrezept abschauen. An Ideen hat es dem in Klagenfurt geborenen Feldkirchner nie gemangelt. Viele bescheinigten ihm ein Trendsetter-Gen. Er gründete die Reisesuchmaschine checkfelix, die er 2011 verkaufte. Um die 2009 von ihm gegründete Ferialjob-Schnitzeljagd „YPD-Challenge“ ist es mittlerweile stillgeworden. Die Plattform myrobin (früher Checkrobin), die eine „Mitfahrgelegenheit“ für Pakete organisiert, hat prominente Investoren wie Mark Mateschitz und die APIC Investment GmbH, hinter der die Laura Privatstiftung und die Familie von René Benko (Gründer der insolventen Signa-Gruppe) stehen.

Als 2017 das Land Kärnten und die Stadt Klagenfurt rigoros den Sparstift beim Beachvolleyball ansetzten und nicht mehr bereit waren, 800.000 Euro in das Event zu buttern, übersiedelte Jagerhofer mit dem Turnier nach Wien. Zuvor zogen sowohl Landes- als auch Stadtpolitik in Zweifel, dass die Veranstaltung den vom Organisator kolportierten Millionen-Werbewert hat. In Wien erhielt die Veranstaltung durch Corona einen Dämpfer. Ein Comeback in Kärnten scheiterte. Insgesamt schien in den letzten Jahren die Glückssträhne von Jagerhofer gerissen zu sein. Das von ihm geplante schwimmende Konferenzschiff erlitt ebenso Schiffbruch wie der Versuch, das Udo-Jürgens-Museum nach Kärnten zu holen. Mit Immobilienentwickler Herbert Waldner (Riedergarten) kam es zu einem Rechtstreit, als dieser seine Unternehmensbeteiligung bei myrobin zurücklegen wollte.

Huabn auf der Simonhöhe

Sein Privatleben hat Jagerhofer, der auch einige Zeit in Fort Lauderdale in den USA gelebt hat , meist aus der Öffentlichkeit herausgehalten. Fotos mit seiner Frau Veronika und den beiden Kindern haben auch auf seinem persönlichen Blog Seltenheitswert. Deutlich öfter veröffentlicht er Fotos, die ihn beim Schneeräumen auf seiner „Huabn“, wie er sein Domizil auf der Simonhöhe nennt, zeigen. In einem Interview sagte der 63-Jährige vor Kurzem, er denke noch nicht an Pension. Erst wenn es keine einzige Mail und keine Herausforderungen mehr gebe, werde er darüber nachdenken. Dieser Zeitpunkt scheint noch nicht gekommen zu sein.