Mitte Februar ist die Palmers Textil AG, wie berichtet, in die Insolvenz geschlittert. Am Dienstag fand die erste Gläubigerversammlung im Sanierungsverfahren am Landesgericht Wiener Neustadt statt.
Das Unternehmen wird derzeit unter Aufsicht der Sanierungsverwalterin Maria-Christine Nau fortgeführt. Die Liquidität liegt über Plan. „Es ist im Rahmen des Restrukturierungsprozesses davon auszugehen, dass nicht gewinnbringende Filialen geschlossen werden müssen“, sagt Karl-Heinz Götze, Leiter Insolvenz vom KSV1870. Es gibt österreichweit 114 Filialen und 515 Dienstnehmer, sowie 58 Franchisepartner. Im Laufe des Tages bestätigte das Unternehmen die Schließung von 36 Filialen. 117 Dienstnehmer sind davon betroffen. Weiters sollen unwirtschaftliche Franchise-Verträge beendet sowie defizitäre Tochterfirmen im Ausland geschlossen werden, erfuhren die Gläubiger bei der Gläubigerversammlung mit der Sanierungsverwalterin Nau und dem Palmers-Vorstand Janis Jung.
Investor gesucht
70 Prozent der Lieferanten stammen, laut Creditreform, aus dem asiatischen und 30 Prozent aus dem europäischen Raum. Erste Einschätzungen der Sanierungsverwalterin sprechen für eine Angemessenheit des angebotenen Sanierungsplanes, welcher eine 30 prozentige Quote innerhalb von zwei Jahren vorsieht. Eine finale Prüfung wird vor der Sanierungsplantagsatzung im Mai vorliegen. Die Finanzierung des Sanierungsplanes soll einerseits durch den laufenden Betrieb und andererseits durch den Einstieg eines neuen Gesellschafters erfolgen. Derzeit laufen intensive Investorengespräche. Denn ohne Hilfe von dritter Seite sei „aus heutiger Sicht eine Finanzierung der Fortführung sowie der Sanierungsplanquote nicht darstellbar“, merkt der AKV an. Derzeit werden Gespräche mit drei österreichischen Investoren geführt. Weiters werden die Vermögenswerte wie zum Beispiel die Beteiligungen unter die Lupe genommen - darunter aber auch der Wert der Marke „Palmers“. Im Insolvenzantrag von Mitte Februar wurden die Passiva mit 51 Millionen Euro angegeben, die Aktiva mit 11,50 Millionen Euro. Mit den besicherten Außenständen kam man jedoch auf Passiva von rund 69 Millionen Euro, wie Creditreform damals mitteilte.
Münzen oder Gutscheine
Gutscheingläubiger können ihre Forderung zur Anmeldung bringen, wichtig ist jedoch zu beachten, dass die Gutscheine bzw. Münzen im Original beim jeweiligen Gläubigervertreter abgegeben werden müssen.