Bevor die Gemeinderatswahl am 23. März die Wählerinnen und Wähler zur Abstimmung bringt, bittet die Kleine Zeitung in Stallhofen die Fraktionsvorsitzenden schon am 19. März (Einlass um 18 Uhr) auf die Bühne. Bei der Live-Podiumsdiskussion im Gemeinderatssitzungssaal stehen Franz Feirer (ÖVP), Stefan Jud (SPÖ), Bernd Rössl (FPÖ) und Markus Amreich (Grüne) Rede und Antwort und freuen sich auf Fragen aus dem Publikum.

Dass es in Stallhofen eine ganze Menge zu besprechen gibt, davon sind alle überzeugt. Wir haben die vier Kontrahenten gebeten, im Voraus über den Ort und ihre Hoffnungen für die Wahl nachzudenken.

FPÖ: Zweiter Vorstand

Für die FPÖ geht wieder Bernd Rössl als Spitzenkandidat an den Start. Seit zehn Jahren ist er im Gemeindevorstand, umso größer sei sein Wunsch nach Konsens. „Wir packeln mit niemandem. Ich will gemeinsam mit den anderen arbeiten.“ Das große Thema für Stallhofen ist die prekäre Finanzlage, in der sich ja viele Gemeinden befinden. „Aber wir sind eine Wohnsitzgemeinde, machen die ganze Infrastruktur für Kinder und Jugend, und Bund und Land lassen uns hängen. Das geht so nicht.“ Wenn genug Geld da wäre, würde er vor allem auf bauliche Maßnahmen setzen, etwa neue Wartehäuschen an den Bushaltestellen, „mit Stromanschluss fürs Handy und Fahrradabstellplätzen“. Außerdem würde er aus der Durchzugsstraße eine Allee machen. Das Ziel der Freiheitlichen ist ein zweiter Vorstandssitz in Stallhofen.

Stallhofen vor der Wahl 2025
Stallhofen vor der Wahl 2025 © Robert Preis

ÖVP: Bürgermeister will alte Stärke

Auch Franz Feirer hat sich viel vorgenommen. Er ist seit elf Jahren Bürgermeister und seit 31 Jahren als Vertragsbediensteter in der Gemeinde tätig, als Amtsleiter und Standesbeamter. „Wir von der ÖVP halten derzeit bei 13 Mandaten, ich will die 15, die wir schon einmal hatten, wieder erreichen.“ Und dafür hat er ein klares Programm für Stallhofen, das kurz umrissen vor allem die Entwicklung des Ortszentrums beinhaltet. „Noch heuer könnten die baurechtlichen Bescheide für den geplanten Generationspark fertig werden.“ Ein Park, der im Rahmen einer Bürgerbeteiligung den Weg vom Busbahnhof zur Volksschule und dem Seniorenheim umfasst. „Außerdem werden die Buswartehäuschen erneuert“ – Sie erinnern sich, hier deckt er sich mit einer FPÖ-Forderung –, „und wir hoffen, dass das Land eine Verkehrsberuhigung der Landesstraße herbeiführt.“ Im Vorjahr gab es bekanntlich einen Unfall auf einem Zebrastreifen. Derzeit läuft eine Verkehrszählung der Bezirkshauptmannschaft. Außerdem soll ein neues Rüsthaus für die Feuerwehr im Gewerbepark errichtet werden, vorige Woche startete dazu eine Machbarkeitsstudie. Das Grundstück des jetzigen Rüsthauses stünde danach dem Bauhof zur Verfügung.

SPÖ: Unternehmen und Familien

Selbstbewusst geht auch Stefan Jud für die SPÖ ins Rennen. „Wir können zulegen, weil wir aktiv sind und mitgestalten wollen. Das wird auch heißen, dass bestehende Strukturen aufgebrochen werden, aber es ist eben an der Zeit, dass eine Verjüngung im Gemeinderat einsetzt.“ Für ihn ist klar, dass Stallhofen mehr für seine Unternehmen und die Familien machen müsse. „Es herrscht Platzmangel in der Mittelschule und im Kindergarten, das muss sich einfach ändern.“ Mit Kinderspielfesten will er weitere Anreize für die Jüngsten in der Gemeinde schaffen. „Außerdem möchte ich die kreativen unternehmerischen Köpfe der Region fördern und wünsche mir, dass diese auch öfter in der Gemeindezeitung vorgestellt werden.“

Grüne: Landwirtschaft und Tempo 30

Und auch Markus Amreich von den Grünen hat einige wichtige Anliegen: „Wir brauchen einen regelmäßigen Bauernmarkt, um die regionale Landwirtschaft zu fördern. Trotz bisheriger Ablehnung kämpfen wir weiter für die Umsetzung.“ Amreich pocht zudem auf Tempo 30 im gesamten Ortsgebiet (außer auf Vorrangstraßen) vor allem im Ortszentrum im Bereich des Marktplatzes, und bessere Bushaltestellen. Eine Energiegemeinschaft Stallhofen steht ebenso auf seiner Agenda wie die Ortskernbelebung. Hier pocht er auf „schnelle Maßnahmen statt langer Planung. Wir fordern eine Umsetzung statt der Verzögerung des Bürgerbeteiligungsprojekts. Außerdem fordert er die Gemeinde auf, „nachhaltige Investitionen mit einem klaren Plan zu tätigen“. Transparente Abwicklung und vorausschauende Planung mit stabilen Finanzen sollten die Eckpfeiler der Gemeindepolitik sein. „Unser Ziel ist es jedenfalls, Stallhofen zukunftsfit zu gestalten und seine hohe Lebensqualität zu erhalten. Wir laden alle Bürger und Bürgerinnen ein, sich an der Diskussion zu beteiligen.“

Dieser Einladung schließen wir uns natürlich noch einmal an. Wie gesagt: Mittwoch, 19. März, ab 18 Uhr im Gemeindezentrum. Der Eintritt ist kostenlos, eine Anmeldung ist allerdings erforderlich.