In sechs Bundesländern hielten Bombendrohungen an Schulen die Polizei am Montagvormittag auf Trab, betroffen waren auch die Steiermark und Kärnten. Gleich an neun Schulen in der grünen Mark liefen Polizeieinsätze, die Schülerinnen, Schüler und die Lehrkörper wurden vorsorglich evakuiert. Neben den Landesberufsschulen in Mureck und Bad Gleichenberg in der Südoststeiermark waren auch eine Landesberufsschule in Hartberg, eine in Fürstenfeld sowie in Knittelfeld und Bruck-Mürzzuschlag und jeweils drei Berufsschulen in der Landeshauptstadt betroffen.
Mittlerweile sind die Polizeieinsätze beendet: Wie die steirische Landespolizeidirektion mitteilt, konnte keine Gefährdung festgestellt werden. Auf Hochtouren laufen nun die Ermittlungen dahingehend, die Absender der Drohungen ausfindig zu machen. Der Leiter der Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN), Omar Haijawi-Pirchner, meldete sich zu den Fällen am Montag zu Wort: „Die Ermittlungen laufen in der DSN auf Hochtouren, wir sind im Austausch mit internationalen Partnern, mehr können wir zum derzeitigen Zeitpunkt nicht sagen.“
Fotos aus Hartberg und Fürstenfeld
In Hartberg wurde vorsichtshalber auch der Stadtkindergarten, der sich im selben Gebäude befindet, evakuiert. Die rund 150 Berufsschülerinnen und - schüler wurden in die Hartberg-Halle evakuiert. Der Verkehr wurde in Hartberg großräumig umgeleitet. Sprengstofffachleute waren unterwegs. Auch in Fürstenfeld wurden Vorkehrungen getroffen. So waren die Bewohner der Übersbachgasse, die sich in der Nähe der Berufsschule befindet, dazu aufgerufen, das Haus nicht zu verlassen, wie eine Anrainerin berichtet. „Die Kinder wurden in die Stadthalle Fürstenfeld gebracht“, erklärt Fürstenfelds Bürgermeister Franz Jost. In der Oststeiermark langte die Drohung schon am Sonntag per Mail ein, ähnlich wie bei den Fällen in Nieder- und Oberösterreich.
Sprengstoffhunde in Knittelfeld
„Bei uns sind Sprengstoff-Hunde, sprengstoffkundige Organe sowie Polizisten in Uniform und zivil im Einsatz. Auch eine Drohne ist unterwegs“, schildert Andreas Tafeit vom Bezirkspolizeikommando Murtal den Einsatz in der Landesberufsschule in Knittelfeld. Die Jugendlichen wurden evakuiert, das Gebäude wurde durchsucht.
Arno Russ, Bürgermeister von St. Barbara zur Bombendrohung in der LBS Mitterdorf: „Wir haben die Schülerinnen und Schüler sofort evakuiert und in den Turnsaal der Volksschule gebracht. Der Austausch mit den Behörden hat gut und schnell funktioniert. Wir mussten auch mitdenken, dass die LBS das Essen für viele Nachmittagsbetreuungen kocht. Da haben wir auch einiges organisieren müssen.“
Dem Vernehmen nach sollen die Mails einen Hinweis auf die Terrororganisation IS (Islamischer Staat) enthalten sowie eine genaue Uhrzeit, wann die Bombe jeweils gesprengt werden soll. Bildungslandesrat Stefan Hermann meldete sich am Montagnachmittag mit einer Stellungnahme zu Wort: „Ich möchte mich für den höchst professionellen Einsatz im Rahmen der heutigen Gefahrenlage bei allen Beteiligten herzlich bedanken. Die Sicherheit des Lehrpersonals und der Schüler stand zu jeder Zeit im Mittelpunkt des Handelns. Der oder die Verantwortlichen dieser Drohaktion werden hoffentlich rasch ausgeforscht und zur Rechenschaft gezogen werden.“