Aus Wein wurde Sekt, aus dem Buschenschank ein Hotel. Siegfried Meister aus Riegersburg war schon immer überzeugter Kulinariker, so übernahm er bereits mit 23 Jahren den elterlichen Buschenschank und Weinanbau. Auch sein Credo, bestmögliche Qualität zu produzieren, änderte sich nie. „So bin ich automatisch zur Champagner Methode (Anm. d. Red.: traditionelle Flaschengärung) gekommen und habe mich in sie verliebt“, erzählt Meister. Er sperrte den Buschenschank zu – und die logische Konsequenz? „Wir machen jetzt Sekt. Natürlich mit dem Wissen, dass wir Betriebe wie Vulcano und Gölles in der Gegend haben und damit die Sicherheit, dass es funktionieren wird.“
Mit „wir“ meint Meister übrigens ihn und seine Frau Andrea, die seit den Anfängen dabei ist. Gemeinsam bauten sie sowohl das Meister Sekt Kulinarium in Schützing auf, das es seit acht Jahren gibt, als auch das Meister Hotel am Hofberg, das sie vor vier Jahren eröffneten. „Da ist uns ganz wichtig, dass wir die Gäste rausschicken und sie die Betriebe in der Gegend anfahren.“
Neun verschiedene Sorten
Der Klassiker unter den Sekten aus dem Vulkanland ist Meisters „Weißer Burgunder“, sein Favorit allerdings der „Pinot Noir“, ein typischer Champagner. In Summe hat er neun verschiedene Sorten zur Auswahl, die Trauben dafür wachsen auf drei Hektar Weingarten. Pro Jahr werden 15.000 Flaschen produziert und verkauft.
„Es ist schon ein Privileg, wenn man um 6 Uhr in der Früh schon im Weingarten stehen und die Morgenstimmung genießen kann“, schwärmt Meister von seinem Arbeitsplatz – und auch von den umliegenden Betrieben. „Hier im Vulkanland lebt ein eigener Geist. Man motiviert sich gegenseitig, weil man weiß, da kann man nicht irgendeinen Fusel machen. So etwas würde nicht herpassen.“ Was dazu kommt: „Wir haben untereinander keinen Neid, wir halten alle zusammen. Dafür beneiden uns viele.“
Arbeit mit Alkohol
In seiner Freizeit geht Meister gerne Skitouren oder ist auf Klettersteigen unterwegs, erstmalig lief er einen Marathon. „Da habe ich zwei Monate keinen Alkohol getrunken. Mir ist bewusst, dass ich mit Alkohol arbeite und vorsichtig sein muss“, so Meister. Hin und wieder trinken er und seine Frau natürlich ein Flascherl, öfter würde Meister aber nur nippen – etwa bei den Verkostungen im Gewölbekeller.