„Ich fühle mich hier wie zu Hause. Das Essen ist gut, die Wirtin freundlich, man wird mit Namen begrüßt“, erzählte ein Stammgast der Peter Weinstube der Kleinen Zeitung anlässlich einer Reportage durch die letzten Beisln der Stadt. Ein anderer Gast berichtete, dass er der Chefin immer seine selbst gefundenen Parasol ins Lokal bringt, die sie ihm dann zubereitet: „Wer macht so was sonst in der Stadt?“. Die Reportage erschien 2013, seither sind freilich viele weitere urige Beisln aus der Grazer Innenstadt verschwunden.

Die Peter Weinstube hielt die Stellung als eine der letzten alten Weinstuben im Franziskanerviertel, mit deftiger Küche wie Flecksuppe und Beuschl, aber auch saisonalen Gerichten zur Spargel- und Schwammerlzeit. Doch bald könnte auch sie Geschichte sein. „Ja, ich gehe in Pension“, bestätigt Wirtin Helga Zach einen Bericht von „Mein Bezirk“. Im Dezember wird es so weit sein, dann liegen 46 Jahre in der Gastronomie hinter ihr, 20 Jahre davon in der Peter Weinstube, die sie mit ihrem Mann Herbert Zach 2005 von Helmut Hold übernommen hat. Er ist mittlerweile in Pension, werkelt aber noch im Hintergrund mit. Hold übernahm damals übrigens das Stadtcafé, mittlerweile die Pizzeria Napo.

Zach freut sich zwar auf den Ruhestand, es tue ihr aber auch leid – „denn wir haben sehr viele Stammgäste und können nun nicht wissen, was aus der Weinstube wird“, so die leidenschaftliche Wirtin. Die Zukunft liege in den Händen der Vermieterin. „Aber es ist ein toller Platz und ein tolles Publikum“, sagt Zach, die Stammgäste würden teils seit 20 Jahren kommen: „Wir würden uns freuen, wenn es so weitergeht wie bisher.“