„Man hat überhaupt kein Gefühl mehr für Raum“, sagt Christian Gutjahr, während er sich mithilfe eines Blindenstocks die Grazer Albrechtgasse Richtung Andreas-Hofer-Platz entlangtastet. „Die Unebenheiten im Boden sind auch schwer zu spüren.“ Er hat Glück, denn er hat Elke Zach-Tassati als Hilfe mit dabei, sie ist die Standortleiterin der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen in Graz. An der Ampel hält sie ihn am Oberarm an. „Damit das akustische Signal angeht, muss man den Knopf unten an der Ampelarmatur drücken – sonst geht es nicht“, erklärt sie. Der Vorführeffekt greift, denn das akustische Signal ertönt auch nach Drücken des Knopfes nicht. „Das muss ich dann gleich melden“, macht sich Zach-Tassati eine gedankliche Notiz. Denn die akustischen Signale sind ein unerlässliches Hilfsmittel für blinde Menschen.
Tag des Weißen Stocks
Grazer Start-up „OnTrack“ entwickelt Navigations-App für Menschen mit Sehbehinderung
Blinde zeigten anlässlich des Tags des Weißen Stocks am 15. Oktober in der Albrechtgasse, wie sie ihre Welt wahrnehmen. Ein Grazer Start-up werkt daran, mit einer App die Selbstständigkeit blinder Menschen im Alltag zu erhöhen.
© Simone Rendl