Erschrocken haben dürften sich einige Hartberger am frühen Mittwochmorgen, als das AT-Alert-System eine Nachricht auf ihr Handy spielte. „Rauchentwicklung aufgrund eines Brandes einer unbekannten Flüssigkeit“ stand in dem Alert geschrieben, man solle Türen und Fenster schließen und schützende Gebäude aufsuchen. Die Warnung betraf insgesamt vier Gemeinden: Hartberg, Hartberg Umgebung, Grafendorf bei Hartberg und Greinbach.
Eine chemische Reaktion löste nämlich eine heftige Rauchentwicklung über dem gesamten Stadtgebiet aus. Da zunächst nicht klar war, welche chemischen Substanzen freigesetzt wurden und ob dadurch eine Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung gegeben war, wurde der Alarm ausgelöst.
Entwarnung nach kurzer Zeit
Eine halbe Stunde später konnte Entwarnung gegeben werden, für die Bevölkerung bestand keine Gefahr mehr. Harald Eitner, Leiter der Fachabteilung Katastrophenschutz und Landesverteidigung, zog nach der Entwarnung Bilanz: „Das neue Instrument der Bevölkerungswarnung mittels AT-Alert hat sich in dieser Situation insofern bewährt, als die Behörde in der Lage war, auf Veränderungen während des Einsatzes unmittelbar zu reagieren – und das bewarnte Gebiet entsprechend der veränderten Gefahrenlage zu erweitern.”
Gleichzeitig standen drei Wehren bei einem Brand eines Holzstapels unter einer 380-kV-Hochspannungsleitung im Einsatz, der wenige Kilometer entfernt ausgebrochen war. Eine Wanderin hatte das Feuer entdeckt und die Einsatzkräfte alarmiert. Mit Wasser aus dem nahegelegenen Bach konnten die Feuerwehren den Brand unter Kontrolle halten, es gab keine Verletzten.
Rauch über Hartberg
Doch das Feuer hatte in den Morgenstunden durch starke Rauchentwicklung die schlechte Sicht im Gemeindegebiet Hartberg noch weiter verstärkt. „Der Rauch hat sich im Laufe des Vormittages jedoch wieder verflüchtigt“, erklärte Bürgermeister Marcus Martschitsch gegenüber der Kleinen Zeitung.
Video: So wurde der Holzstapel-Brand gelöscht
Fässer verursachten chemische Reaktion
Die Warnung aufgrund der chemischen Reaktion wurde gegen 9.30 Uhr offiziell aufgehoben. „Um 6.28 Uhr kam die Einsatzmeldung“, informierte Bereichsfeuerwehrsprecher Hans Peter Feichtinger die Kleine Zeitung. Bürgermeister Marcus Martschitsch erklärte, was passiert ist: In einer Hartberger Firma wurden Fässer mit einer bisher unbekannten Flüssigkeit darin geschreddert. Dabei entstand eine chemische Reaktion, die zu heftiger Rauchbildung führte und die Feuerwehren auf den Plan rief.
Video: Chemische Reaktion löst Einsatz aus
Keine Gefahr für Bevölkerung
Messungen der Feuerwehr sowie in weiterer Folge durch Chemieexperten und der Berufsfeuerwehr Graz ergaben keine Hinweise auf eine gesundheitsgefährdende Konzentration. Es konnte festgestellt werden, dass es sich um eine organische Substanz handelte, die keine Gefahr für die Bevölkerung darstellt.