Wegen eines fehlenden Ausrüstervertrages kann Skirennläuferinnen Katharina Liensberger am Samstag im Weltcup-Riesentorlauf in Sölden definitiv nicht starten. Bis 15. November hat sie Zeit, den von Rossignol angebotenen Zweijahresvertrag zu unterschreiben. Der ÖSV hofft auf eine Einigung. "Die Tür steht offen", sagte Sportdirektor Toni Giger in Innsbruck zur APA - Austria Presse Agentur.

Katharina Liensberger hat den von Rossignol angebotenen Vertrag bis heute nicht unterschrieben. Was heißt das für Sölden?

Giger: "Das heißt, dass sie in Sölden nicht fährt. Das ist erledigt. Sie hätte Sonntag anreisen sollen, das hat sie um einen Tag verschoben. Dann wäre gestern Anreisetag gewesen, da ist auch der Servicemann angereist. Am Abend sagte sie, sie reist wieder nicht an. Man muss sich auf ein Rennen ernsthaft vorbereiten. Es macht ja keinen Sinn, wenn man nicht trainiert und dann fährt man das Rennen."

Wie war die letzte Kontaktaufnahme mit Liensberger?

Giger: "Wir haben am Samstag hier im ÖSV mit Reinhold Zitz (Austria Ski Pool-Geschäftsführer/Anm.) ein Gespräch mit Kathi geführt, es war ein gutes Gespräch. Ich habe gehofft, dass bis heute alles geklärt ist, ich habe eigentlich damit gerechnet, dass das passiert. Heute war sie nicht erreichbar für mich."

Überrascht es Sie, dass die Unterschrift nicht erfolgte?

Giger: "Frustriert bin ich eigentlich. Weil ich denke, dass ich mich wirklich sehr dafür eingesetzt habe, dass das auf Schiene kommt."

Liensberger hat nun noch bis 15. November Zeit, den Vertrag zu unterzeichnen, um Rennen fahren zu können. Sind Sie der Hoffnung, dass das noch passiert?

Giger: "Muss ich sein. Sie ist für mich eine Topläuferin und wenn die nicht fährt ... Wir haben auch ordentlich investiert in die Kathi. Sie hatte zum Beispiel schon letztes Jahr einen eigenen Servicemann. Wir haben wirklich von den Förderungen her überdurchschnittlich viel in sie investiert, weil wir sehr viel von ihr halten und glauben, dass sie eine große Zukunft hat. Wenn sie unterschreibt, ist alles okay, dann fährt sie natürlich. Wir sind bemüht, nach wie vor, die Tür steht offen. Sie muss das halt auf den Weg bringen, das liegt an ihr. Ich hoffe immer noch, dass das wird."

Gibt es irgendwelche Forderungen von Liensberger an den ÖSV?

Giger: "Nein. Für die Zeit während sie jetzt mit Rossignol trainiert hat, haben wir Sepp Weißenbacher aktiviert. Das ist der Servicemann, den sie auch in der Olympiasaison hatte. Der kennt sie gut, der hat gute Rossignol-Kontakte. Es war auch jede Fahrt der Edi Unterberger mit dabei. Wir waren interessiert, dass wir in der kurzen Zeit, die uns zur Verfügung steht, alles mobilisieren, dass wir sie unterstützen können. Man hat sich wirklich ins Zeug gehaut, auch die Firma Rossignol."