Mit seiner Lockenpracht ist Tommy Fleetwood einer der auffälligen Typen in der Welt der Profigolfer. Der Engländer fällt aber nicht nur durch seine Mähne auf, sondern vor allem durch seine starken Leistungen auf dem Golfplatz. Speziell die letzten drei Jahre verliefen für den Briten wie aus dem Bilderbuch. 2017 liefert er auf der European Tour die konstantesten Ergebnisse ab, holte den Sieg in Abu Dhabi und krönte das feine Jahr mit dem Gewinn des "Race to Dubai". Die Events in den Emiraten dürften Fleetwood liegen, 2018 verteidigte er erfolgreich seinen Titel beim hochdotierten Event in Abu Dhabi.

Der Liebling

In die Herzen aller europäischen Golffans spielte sich der 28-Jährige beim Ryder Cup im Vorjahr in Paris. Gemeinsam mit Francesco Molinari mutierte das Duo zu einer uneinnehmbaren Bastion. Für die englisch-italienische Paarung wurde der Name „Moliwood“ kreiert, sie gewann alle vier Duelle gegen ihre US-Gegner. Als in den Sonntags-Einzeln Molinari mit dem Triumph über Phil Mickelson den Sieg der europäischen Mannschaft fixierte, gab es bei seinen kongenialen Partner kein Halten mehr. Er ließ sich von den Anhängern auf den Schultern tragen, trank mit ihnen ein Bier, herzte jeden einzelnen seiner Mitspieler und genoss den Erfolg in vollen Zügen. Der von den Europäern anschließend produzierte Clip des Duos war in den sozialen Medien ein Renner, der millionenfach geklickt wurde. Als der Italiener im Vorjahr das "Race to Dubai" für sich entschied, war Fleetwood der erste Gratulant, er beendete die letzte Saison auf Platz zwei.

Tommy Fleetwood
Tommy Fleetwood © AP

Der Gegenspieler

2019 spielte Fleetwood hauptsächlich auf der US-Tour, trotzdem kehrte er immer wieder zu Events der European Tour zurück. Was sich für ihn durchaus rechnete, ansonsten wäre er jetzt nicht der größte Konkurrent um den Gesamtsieg der Saison von Bernd Wiesberger. Auf Platz zwei der Wertung beförderte ihn der Triumph in Südafrika in der Vorwoche. Schon einmal waren diese zwei Protagonisten in einem spannenden Duell verwickelt. Damals ging es im Stechen um den Sieg beim Turnier in Shenzen, da hatte der Österreicher das bessere Ende für sich.

Privat

Seit 2017 ist Fleetwood mit seiner Managerin Clare Craig glücklich verheiratet. Aus einer Geschäftsbeziehung wurde eine Liebesbeziehung. Die um 20 Jahre ältere Clare schenkte dem Engländer einen Sohn, der auf den Namen Franklin hört. Eng in die Familie Fleetwood ist auch Caddie Ian Finnis eingebunden, der bei der Hochzeit nicht nur mitfeiern durfte, er nahm als Trauzeuge seines „Chefs“ eine nicht unwesentliche Rolle an diesem unvergesslichen Tag ein.