Wie hoch ist der Adrenalinspiegel vor dem großen Finale in Dubai?
BERND WIESBERGER: Grundsätzlich freut es mich, dass ich nach der Zwangspause im letzten Jahr heuer wieder beim Saisonfinale in Dubai spielen kann. Natürlich ist es eine etwas andere Situation als Führender im Race to Dubai in das Turnier zu starten, allerdings sind es vier Runden, wie in jedem anderen Turnier. Es gilt sich einfach bestmöglich darauf vorzubereiten - wir werden daher an der Herangehensweise nicht viel ändern.

Was wird wichtig werden auf dem Kurs in Dubai, um wieder ein Top-Ergebnis zu spielen und damit die Gesamtwertung im Race to Dubai gewinnen zu können?
Besonderen Fokus werden wir in der Vorbereitung auf das Driving legen - hier gab es in den letzten Wochen ein paar Ungenauigkeiten. Ansonsten gilt es einfach Schlag für Schlag zu spielen und einen guten Gameplan zu erarbeiten. Mit Stuart Morgan ist auch einer meiner Coaches mit in Dubai und wir können uns ideal auf den Kurs einstellen.

Es werden einige österreichische Golffans in Dubai dabei sein. Wie sehr taugt es Ihnen, wenn für Sie Daumendrücker mit am Platz sind?
Es freut mich immer österreichische Golffans bei den Turnieren zu sehen. Bei einem Heimturnier ist das natürlich ganz etwas Besonderes, aber auch bei Auslandsturnieren trifft man mittlerweile immer wieder Fans aus der Heimat und bekommt noch einmal extra Unterstützung.

Apropos Urlaub: Wie sieht es mit Urlaub nach dem Finale aus?
Meine Freundin Franziska studiert in Wien, da ist es nicht so einfach, da sie auf der Uni anwesend sein muss. Ich würde ganz gerne versuchen, ein paar Wochenenden Skifahren zu gehen oder Wellness zu machen.

Gibt es schon eine ungefähre Planung für 2020?
Der Fokus wird auf alle Fälle auf den Major- und WGC-Turnieren liegen. Los geht es im Jänner wieder in der Wüste mit Abbu Dhabi und Dubai. Die Frage ist, ob ich in Saudi-Arabien noch mitnehmen werde oder nicht. Wir werden versuchen, vor dem WGC-Turnier in Mexiko, das Ende Februar stattfindet, eine Einladung auf der PGA-Tour zu erhalten. Dann vielleicht noch das Arnold Palmer Invitational und The Players Championship, die eine Woche nach Mexiko ausgetragen werden zu spielen. Ende März werde ich dann das WGC in Austin und im April Augusta in Angriff nehmen. Das heißt, dass der Fokus im Frühjahr  auf Amerika gerichtet ist.

Ist die PGA-Tour als Gesamtes denn noch in Ihrem Fokus?
Die Frage stellt sich erst, wenn ich mir eine Membership, also eine Spielberechtigung, erspiele. Als Lebensmittelpunkt reizt es mich nicht wirklich, in die USA zu gehen, aber sportlich jedenfalls. Europa wird für mich aber immer einen großen Stellenwert haben.

Sie sind vor etwas mehr als einem Jahr in Ihr neues Haus eingezogen. Ihr Job bringt es mit sich, dass sie viele Wochen im Jahr unterwegs sind. Wie viel Zeit werden Sie in Ihrem Haus  verbringen können?
An die 30 Turnierwochen bin ich unterwegs, dazu kommen Trainingslager, Urlaub und andere Events. Es werde  wohl so um die 16 Wochen werden, die ich darin wohnen kann. Aber es ist jetzt  so, dass ich auch nur für einen Tag nach Hause komme, wenn ich irgendwie kann.