Tragischer Tod einer Sportlegende: Der frühere Basketball-Superstar Kobe Bryant ist bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen. Der 41-jährige Ex-Lakers-Spieler verunglückte am Sonntag westlich von Los Angeles, wie die Behörden mitteilten. Unter den insgesamt neun Toten ist auch Bryants 13-jährige Tochter Gianna. Der Tod des einstigen NBA-Stars sorgte weltweit für Entsetzen und Trauer.

Der Hubschrauber war am Sonntagvormittag bei nebeligem Wetter in einem hügeligen Gebiet der Gemeinde Calabasas abgestürzt. Die Bürgermeisterin von Calabasas, Alicia Weintraub, bestätigte den Tod des Sportlers, über den zunächst das Promi-Portal "TMZ" berichtet hatte. Zunächst war von fünf Toten die Rede. Später wurde die Opferzahl auf neun heraufgesetzt.

Identität weiterer Opfer noch unklar

"Es gab keine Überlebenden", sagte Sheriff Alex Villanueva. "Es waren neun Menschen an Bord der Maschine, der Pilot und acht weitere Personen." Der Bürgermeister von Los Angeles, Eric Garcetti, bestätigte den Tod von Bryants Tochter Gianna. Die Identität der anderen Opfer blieb zunächst unklar.

Medienberichten zufolge waren Bryant und seine Tochter auf dem Weg zu einem Basketballspiel, an dem die 13-Jährige teilnehmen sollte. Bryant hatte mit seiner Ehefrau Vanessa vier Kinder.

Bryant gilt als einer der besten Spieler in der Geschichte der nordamerikanischen Profiliga NBA. Er holte in seiner 20-jährigen Laufbahn fünf NBA-Meisterschaften mit den LA Lakers und gewann bei den Olympischen Spielen 2008 und 2012 die Goldmedaille mit dem US-Team.

Bryant, der seine Karriere 2016 beendete, zählt zu den erfolgreichsten Werfern in der Geschichte der NBA. Erst am Samstag wurde er von LeBron James vom dritten Platz in der ewigen Bestenliste verdrängt. Bryant gratulierte James daraufhin. "Großer Respekt, mein Bruder", schrieb er in seiner letzten Botschaft im Internetdienst Twitter.

Politiker und Sportler reagierten bestürzt auf den Tod des Superstars. US-Präsident Donald Trump nannte dies auf Twitter eine "schreckliche Nachricht". Sein Vorgänger Barack Obama, selbst ein begeisterter Hobby-Basketballspieler, würdigte Bryant als "Legende".

Auch zahlreiche NBA-Spieler und andere Sportler äußerten sich fassungslos über den Tod der Basketball-Ikone. "Das ist so traurig", twitterte Luka Doncic vom NBA-Club Dallas Mavericks. "Wir vermissen Dich jetzt schon, Kobe", schrieb Footballstar Tom Brady. Auch mehrere Basketball-Legenden meldeten sich zu Wort. Magic Johnson bezeichnete Bryant als den "größten Laker aller Zeiten". Shaquille O'Neal schrieb: "Mir geht es so schlecht."

Neymar widmete Bryant ein Tor

"Sprachlos und schockiert" zeigte sich auch der deutsch-ghanaische Fußballprofi Kevin-Prince Boateng auf Twitter. Der frühere NBA-Star Kareem Abdul-Jabbar erklärte, Bryant sei viel mehr als nur ein "großartiger Sportler" gewesen. Der brasilianische Fußball-Superstar Neymar widmete Bryant bei einem Spiel für seinen französischen Club Paris Saint-Germain ein Tor.

Bei mehreren NBA-Spielen wurde am Sonntag an Bryant erinnert, auch beim Heimspiel der San Antonio Spurs von Jakob Pöltl gegen die Toronto Raptors. Beide Teams würdigten Bryant mit einer besonderen Geste. Sie ließen die ersten 24 Sekunden auf der Wurfuhr herunterlaufen, ohne den Korb zu attackieren - in Erinnerung an die Trikotnummer des Lakers-Stars.

Grammy-Abend im Zeichen Bryants

Vor der Veranstaltungshalle Staples Center in Los Angeles, in dem die LA Lakers ihre Heimspiele austragen, versammelten sich hunderte schockierte Fans. Just am Sonntagabend fand dort die Zeremonie zur Verleihung der Grammy-Musikpreise statt. Auch diese stand ganz im Zeichen des Verstorbenen. "Dieser Abend ist für Kobe", rief Sängerin Lizzo, bevor sie die Show am Sonntagnachmittag (Ortszeit) mit einem Song eröffnete.