Die Los Angeles Rams haben die 56. Auflage des Superbowls in Los Angeles für sich entschieden. Die favorisierten Kalifornier setzten sich im Endspiel der National Football League gegen die Cincinnati Bengals mit 23:20 durch.

Die Partie begann mit einer starken Vorstellung der beiden Defensivreihen. Als die Bengals in ihrem ersten Angriff auf der gegnerischen 49-Yard-Linie einen vierten Versuch ausspielen wollten, ging das schief – und das Risiko nach hinten los. Rams-Quarterback Matthew Stafford bediente seinen Wide Receiver Odell Beckham Jr. mustergültig in der Endzone und dank eines Extrapunktes von Matt Gay führte der NFC-Champion mit 7:0.

Kurze Zeit später folgten auch die ersten Punkte für die Bengals, als Evan McPherson per Field Goal auf 3:7 verkürzte. Ein Elf-Yard-Pass von Stafford auf Cooper Kupp sorgte aber postenwendend für die 13:3-Führung der Rams. Es sollte nicht lange anhalten, weil Cincinnati einen Trickspielzug zum 10:13 auspackten. Running Back Joe Mixon bediente Tight End Tee Higgins in der Endzone. Trotz einer Interception von Stafford sollte das auch der Halbzeitstand sein.

Damit war es auch Zeit für die mit Spannung erwartete Halftime Show, in der neben den zuvor angekündigten Snoop Dogg, Dr. Dre, Mary J. Blige, Kendrick Lamar und Eminem auch 50 Cent auftrat. Auf die große Show wartete man allerdings vergebens. Und das unweit von Hollywood entfernt. Dazu passte, dass im SoFI Stadium Stars wie Prinz Harry, LeBron James, Jay-Z, Beyonce, Kanye West, Mark Wahlberg, Matt Damon, Charlize Theron, Justin Bieber, Kendall Jenner, Orlando Bloom, Katy Perry, Will Ferrell, Ryan Reynolds, Ellen DeGeneres, Jennifer Lopez,Ben Affleck und Dwayne "The Rock" Johnson, der vor der Partie die Vorstellung der beiden Mannschaften vornahm, auf den Zuschauerrängen mitfieberten.

Den ausgebliebenen Paukenschlag in der Halbzeit holten die Bengals mit dem ersten Angriff nach. Burrow bediente abermals Higgins, der Jalon Ramsey alt aussehen ließ und in die Endzone spazierte. McPherson erzielte den Extrapunkt – 17:13 für die Bengals. Gleich darauf warf Stafford seine zweite Interception. McPherson erhöhte per 38-Yard-Field-Goal auf 20:13. Ein 41-Yard-Field-Goal von Gay ließ den Vorsprung für das Team aus Ohio auf vier Zähler schrumpfen. So endete das dritte Viertel.

Im Schlussabschnitt fiel erst in den letzten Augenblicken die Entscheidung. 85 Sekunden vor dem Ende fand Stafford Kupp in der Endzone. Somit ging wieder das Heimteam, das offiziell als Auswärtsmannschaft im Super Bowl geführt wurde, in Front. Und es sollte auch reichen, weil die Bengals nicht mehr kontern konnten. Somit krönte sich zum zweiten Mal in Folge ein Team im eigenen Stadion zum Champion (im Vorjahr siegten die Tampa Bay Buccaneers in Tampa). Für die Rams war es der zweite Titelgewinn in der Klubgeschichte nach 2000 (damals noch als St. Louis Rams). Die Bengals gingen im dritten Endspiel zum dritten Mal leer aus.

Rams-Trainer Sean McVay ist mit 36 Jahren der jüngste Coach, der jemals den Superbowl gewonnen hat. Warum Cooper Kupp zum wertvollsten Spieler gewählt wurde, bleibt unverständlich. Der beste Defensivspieler in der NFL, der auch im Super Bowl sensationell aufspielte, Aaron Donald, hätte es sich auch dank seines entscheidenden Sacks an Burrow wohl mehr verdient – genauso wie Quarterback Matthew Stafford, der nach zwölf erfolglosen Jahren bei den Detroit Lions (was nicht an Stafford, sondern an der schwach zusammengestellten Mannschaft lag) die Rams in seinem ersten Jahr zum Titel führte.