Die Formulierung, „in der Form ihres Lebens“ ist so eine Sache. Bei Stocksportlerin Julia Omelko trifft sie erwiesenermaßen zu – die Kärntnerin ist in der aktuellen WM-Qualifikation das Maß der Dinge. Die Liebenfelserin konnte bis dato alle vier gespielten Runden im Zielschießen für sich entscheiden. „Die läuft ziemlich gut bei mir, ich spiele meine Punkte sehr konstant. Es dürfte eigentlich nicht mehr viel passieren, aber ich will nichts verschreien“, verdeutlicht Omelko, die der Heim-Weltmeisterschaft Anfang März in Kapfenberg entgegenfiebert. Zuvor gehen kommendes Wochenende die Staatsmeisterschaften in Szene.

Wie das Kollektiv habe auch die körperliche Verfassung einen regelrechten Wandel durchlebt – eine Tatsache, die schließlich ein Umdenken gefordert hat. Bundestrainer Bernd Zambo verlange demnach eine neu entfachte Professionalität. „Er legt Wert auf Grundlagenausdauer, es gibt mittlerweile auch Leistungstests und Alternativtraining. Das festigt einen“, erzählt die 25-Jährige, die im Sommer einen intensiven Ausdauerblock absolviert hat. „Ich habe es anfangs etwas unterschätzt, dass mich die Ausdauer so viel weiterbringt.“ Nicht unwesentlich ist auch der psychische Faktor, da das stundenlange Ausharren in der Eishalle die Athleten auslaugt – nicht zu vergessen ist die Konzentration über einen langen Zeitraum.

WALDKRAIBURG,GERMANY,08.MAR.24 - ICE STOCK SPORT - IFI European Championships, target competition, ladies. Image shows Julia Omelko (AUT).
Photo: GEPA pictures/ Mathias Mandl
Julia Omelko in Aktion © GEPA

„Man wird kein Millionär“

Im November nahm das Eistraining in der Ebersteiner Halle so richtig Fahrt auf. Gemeinsam mit Michael Regenfelder spulte Omelko zahlreiche Einheiten ab. „An die hundert Schüsse pro Training sind keine Seltenheit“, erklärt die BWL-Studentin, die sich dieser Tage auf die Aufnahmeprüfungen zur Physio- und Ergotherapie vorbereitet.

Reich wird man als Stocksportlerin freilich nicht, doch das ist den Protagonisten bewusst. „Bei mir steckt wirklich eine große Leidenschaft dahinter. Man wird kein Millionär, wir verdienen damit nichts, kann man sagen. Zusatzkosten wie für Mentaltraining oder Therapien kann man mit regionalen Sponsoren reinholen, aber da muss man schon auf einem sehr hohen Level spielen.“ Die Liebe zum Stocksport wurde Omelko praktisch in die Wiege gelegt.