Eindrucksvoll fuhr Österreichs Fußball-Nationalteam den 2:1-Sieg in Norwegen ein. Die Gruppenführung in der Nations League soll keineswegs von interimistischer Natur sein, sondern im Idealfall sogar bis zur Endabrechnung Bestand haben. Ein voller Erfolg gegen die Rumänen, die heute um 20.45 Uhr in Klagenfurt zu Gast sind, könnte das Team dem Ziel einen weiteren großen Schritt näher bringen. Die Vorzeichen stehen aus mehreren Gründen gut, wenngleich es einige Fragezeichen gibt.

Die Mannschaft: Die vielen Ausfälle (Alaba, Arnautovic, Laimer, Kainz, Lazaro, Schöpf) sorgten für neue Chancen. Spieler wie Christoph Baumgartner, Michael Gregoritsch, Stefan Posch oder Xaver Schlager zeigten, dass auf sie Verlass ist. „Wichtig ist es, die Leistungen zu bestätigen und vielleicht sogar noch zu verbessern“, sagt Teamchef Franco Foda.

Die Transformation: Das Fehlen zahlreicher Kreativspieler schmerzt auf den ersten Blick. Allerdings könnte die nicht zur Verfügung stehende individuelle Klasse von Marko Arnautovic sich sogar zum Positiven auswirken. Da der 31-Jährige körperlich nicht mehr so in Schuss ist wie in jüngeren Jahren, weshalb er auch auf dem Flügel keine Option mehr ist, öffnet das ganz neue Möglichkeiten im Anlauf und Gegenpressingverhalten. Norwegen bekam das in Oslo deutlich zu spüren. Das ÖFB-Team ließ den Wikingern keine Luft zum Atmen und verhinderten ein kontrolliertes Aufbauspiel beinahe über die gesamte Spielzeit.

Die Aufstellung: Foda hat einige Umstellungen angekündigt. Martin Hinteregger, der gegen Norwegen früh überknöchelte und wegen zu großer Schmerzen ausgewechselt werden musste, absolvierte das gesamte Abschlusstraining. Ob der Kärntner heute sein 46. Länderspiel bestreitet, soll erst heute entschieden werden. Es wäre ein schönes Geschenk zum 28. Geburtstag. Julian Baumgartlinger, der zuletzt geschont wurde, wird die Mannschaft wohl wieder als Kapitän aufs Feld führen. Im Tor könnte Salzburgs Cican Stankovic beginnen.

Die Serie: Seit Foda das ÖFB-Team im November 2017 übernahm, bestritt die rot-weiß-rote Equipe drei Länderspiele in Klagenfurt. Gegen Slowenien gab es 2018 (Testspiel, 3:0) und 2019 (EM-Qualifikation, 1:0) genauso wie gegen Deutschland 2018 (Testspiel, 2:1) nur Siege. Das Wörthersee-Stadion darf also durchaus als Festung bezeichnet werden. „Das darf gerne so weitergehen“, sagt Foda, der allerdings damit hadert, dass auch diese Partie unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen wird. „Der richtige Fußball findet mit Fans statt.

Der Gegner: Rumänien kam gegen Nordirland zu einem 1:1-Remis. Und das in einer 4-4-2-Formation mit Mittelfeldraute. „Rumänien hat eine sehr spielstarke Mannschaft und bevorzugt einen gepflegten und kontinuierlichen Spielaufbau“, sagt Foda, der auch vor der Klasse des Offensivtrios George Puscas, Alexandru Maxim und Ianis Hagi (Sohn von Ex-Barcelona-Star Gheorghe Hagi) warnt. „Die können Spiele allein entscheiden.“