Das darf doch nicht wahr sein. Mit hängenden Köpfen saßen die Kicker des WAC nach Schlusspfiff auf der Spielerbank. Dramatische 93 Minuten lagen hinter ihnen. Statt mit einem Sieg am LASK auf Rang drei vorbeizuziehen, bleibt der WAC auf Platz vier picken.

Was war passiert?

„Bei uns ist immer was los“, umschreibt Markus Schopp, Trainer der Hartberger, das 3:3 treffend. Seine Mannschaft kam viel besser in die Partie, führte früh mit 1:0, weil Lienhart im Fünf-Meter-Raum frei zum Kopfball kam. „Das war für uns keine Motivationsspritze“, meinte WAC-Trainer Ferdinand Feldhofer. „In Halbzeit eins konnten wir froh sein, dass wir nur 0:1 zurückgelegen waren.“

Ein ganz anderes Bild zeigte Hälfte zwei. Der WAC machte sofort Druck, glich durch einen „Spitz“ von Jojic aus. Hartberg schlug umgehend zurück, Tadic traf aus kurzer Distanz ins Kreuzeck, brachte erneut Hartberg in Führung.

Doppelpack von Shon Weissman

Die Wolfsberger marschierten aber weiter. Cheikhou Dieng tänzelte im Mittelfeld durch vier, fünf Hartberger, Schmerböck spielte einen perfekten Pass zur Mitte, Shon Weissman staubte ab – 2:2 (69.).

Als dann Weissman (erneut nach Schmerböck-Assist) den Ball am Fünfereck an Hartberg-Goalie Swete zum 3:2 vorbeischummelte, schien klar: Den Sieg geben die Wölfe nicht mehr aus der Hand. Weit gefehlt: Ankick, Eckball, Tor für Hartberg, Ried traf per Kopf.

Noch war die Partie aber nicht vorbei. In der Nachspielzeit drang Dieng in den Strafraum ein, Dante holte ihn von den Beinen. Schiri Weinberger zeigte auf den Elfmeter-Punkt. Weissman trat an – und schoss rechts am Gehäuse vorbei. Statt Saisontor Nummer 30, Sieg und Platz drei für den WAC holte man in Hartberg nur einen Punkt.

Wie geht es nun weiter?

Am Sonntag kommt es in der Lavanttal-Arena zum Showdown gegen Rapid. Um Dritter zu werden, muss der WAC gegen die Hütteldorfer gewinnen. Zeitgleich darf der LASK zu Hause gegen Salzburg nicht gewinnen.

Platz drei würde – wie im Herbst – ein Fixticket für die Europa-League-Gruppenphase bedeuten. Startgeld, Punkteprämien und Zuschauereinnahmen würden mindestens fünf Millionen Euro in die Kasse spülen. Für die Wolfsberger steht am Sonntag viel auf dem Spiel ...