Ein italienischer Schokoladenhersteller warb für sein vor allem bei Kindern beliebtes Produkt einmal mit dem sehr bekannten Spruch: "Eine große Überraschung in jedem siebten Ei". Was das mit dem Spiel des TSV Hartberg zu tun hat? Am Samstag (17 Uhr, Sky Sport Austria) eröffnen die Oststeirer mit ihrem insgesamt siebten Ligaspiel gegen die SV Ried (viermal Zweite Liga, zweimal Bundesliga) die Qualifikationsgruppe - und können sich dabei wohl auch auf eine "große" Überraschung einstellen.

Die Oberösterreicher gehen nämlich, wenig überraschend, mit einem neuen Trainer in die heiße Phase der Meisterschaft. Miron Muslic trat nach zehn Spielen ohne Erfolg zurück und machte Platz für einen alten Bekannten des Hartberger Trainerteams: Andreas Heraf. "Er war Teil einer unglaublich fantastischen Rapid-Mannschaft und wir haben uns des Öfteren im Nationalteam getroffen", erklärt Markus Schopp, der bereits vor Herafs Premiere in Ried viel Lob für den ehemaligen Kollegen im ÖFB-Team übrig hat. "Er weiß ganz genau, wie Fußball funktioniert und kann die Mannschaft mit Sicherheit extrem gut einschätzen." Co-Trainer Kurt Russ stand dem 53-Jährigen 2019 in Kapfenberg an der Seitenlinie sogar direkt gegenüber. Gegen den von Heraf trainierten FAC verlor der damalige Trainer des KSV mit 0:1. Es wäre also Zeit für eine Revanche. 

Das denkt sich auch Torjäger Dario Tadic, der die prägende 0:2-Auswärtsniederlage im Herbst noch immer nicht vergessen hat. "Das ist eigentlich ein Wahnsinn. Wir waren klar die bessere Mannschaft, haben sehr oft auf das Tor geschossen und schlussendlich trotzdem verloren". Auch im Rückspiel reichte es nur zu einem Remis. Zurückzuführen ist das vor allem auf die nach wie vor ausbaufähige Chancenauswertung der Steirer. "Wir müssen öfter in Führung gehen, dann tun wir uns oftmals leichter und sind eiskalt vor dem Tor."

Markus Schopp (rechts) und Andreas Heraf (Zweiter von rechts) spielten im Nationalteam unter Herbert Prohaska
Markus Schopp (rechts) und Andreas Heraf (Zweiter von rechts) spielten im Nationalteam unter Herbert Prohaska © (c) GEPA pictures/ Hans F. Punz

Genau diese Eiseskälte zeigten aber die "Wikinger" in den letzten beiden Spielen gegen den TSV. Hartberg dominierte, Ried kam mit wenig Aufwand und schnellem Kontern zu Punkten. "Diese Fehler dürfen wir nicht noch einmal machen, da müssen wir vor allem im Umschaltspiel richtig aufpassen", mahnt Schopp zur Vorsicht. Er muss heute auf die gesperrten Rajko Rep und Christian Klem verzichten, sieht die Ausgangslage aber ähnlich wie sein Stürmer. "Es ist nicht einfach für uns und wir wissen nicht genau, was uns erwartet. Jeder Trainer bringt neue Ideen ein", meint Tadic vor der Partie. Auf diese Ideen braucht es heute kreative und vor allem erfolgreiche Antworten. Ansonsten könnte sich das siebte Ligaspiel gegen Ried schnell als eine böse Überraschung entpuppen.