Der Unlauf ist endlich zu Ende. 293 Tage mussten die Fans des SK Sturm seit dem letzten Heimsieg in einem Pflichtspiel warten. Am 9. November 2019 gab es in der Merkur-Arena einen 3:1-Bundesliga-Erfolg gegen Hartberg. Zum ÖFB-Cup-Auftakt gegen den SV Innsbruck bescherten die Grazer ihrem Trainer Christian Ilzer mit dem 8:0 einen perfekten Einstand. Die Neuzugänge Jon Gorenc-Stankovic, Sandro Ingolitsch (beide spielten durch), Andreas Kuen und Gregory Wüthrich (beide ab der 46. Minute) feierten ihre Debüts. Auch Amadou Dante, Paul Komposch und Sebastian Zettl schlüpften erstmals in das Sturm-Trikot.

Vom Anpfiff an übernahmen die Schwarz-Weißen das Kommando. Ein Weitschuss von Bekim Balaj (4.), ein Eigentor von Rene Waldhart (9.) – der Innsbrucker sah in der 74. Minute die Rote Karte – und ein Kopfballtreffer von Gorenc-Stankovic (14.) hatten alle den selben Vorbereiter: Jakob Jantscher. Balaj (28.) und Kevin Friesenbichler (34.) legten noch vor der Pause zum 5:0 nach. Aggressiv, zweikampfstark, spielerisch gut und hungrig nach Toren präsentierten sich die Steirer in der 4-4-2-Formation. Bei allem Respekt vor den Tirolern: Der Landesligist war den Hausherren in allen Belangen unterlegen.

Nach der Pause igelten sich die Tiroler tief in der eigenen Hälfte ein, um nicht in ein richtiges Debakel zu laufen. Stefan Hierländer hatte in der 66. Minute kein Erbarmen und erzielte mit dem schönsten Tor des Abends, einem 20-Meter-Weitschuss unter die Latte, das 6:0. Durch die Überlegenheit bekam auch die Nachwuchsabteilung mit Tobias Koch, Komposch und Zettl Spielzeit. Letzterer dankte es Ilzer mit dem Treffer zum 7:0. Balaj sorgte per Kopf für den 8:0-Endstand (86.). Den Rekordsieg von 1982 gegen den ESK (9:0) verpasste man um einen Treffer.

Von den 800 Sturm-Fans gab es die Welle zu sehen. Bilder, die in Liebenau lange vermisst wurden. Im Vergleich zum letzten Heimsieg gegen Hartberg waren in der gestrigen Startelf übrigens nur noch vier Spieler (Siebenhandl, Balaj, Ljubic und Hierländer). Ein Zeichen, dass frischer Wind auf jeden Fall belebt. „Es war ein angenehmes Debüt, wir haben den klaren Sieg mit einem souveränen Spiel eingefahren“, sagte Ilzer.