Der SK Sturm ist auch im Bundesliga-Heimspiel gegen den WAC nicht aus der Negativspirale herausgekommen. Die Mannschaft von Trainer Christian Ilzer musste sich ohne Otar Kiteishvili, Stefan Hierländer (beide verletzt) und Jusuf Gazibegovic (krank) den Kärntnern vor 10.007 Zusehern in der Merkur-Arena mit 0:3 geschlagen geben. Damit setzte es für David Affengruber und Co. in den letzten sieben Pflichtspielen sechs Niederlagen bei nur einem Sieg.

Die Startphase der Partie gestaltete sich zäh. Die meisten Stadionbesucher wähnten sich bei einem Amateurfußballspiel. Nach zaghaften Annäherungen der Grazer schlug es aber mit dem ersten Torschuss der Kärntner im Kasten von Sturm-Torhüter Jörg Siebenhandl ein. Michael Liendl, dessen Abschlusskünste sich eigentlich schon bis nach Graz durchgesprochen haben sollten, wurde außerhalb des Strafraums nicht attackiert. Der Altmeister spazierte gemächlich in die Mitte und drückte einen Weitschuss genau ins lange Eck. Der chancenlose Siebenhandl konnte nur hinterherblicken - 0:1.

Das Gegentor sorgte dafür, dass die Hausherren etwas aufwachten. Jakob Jantscher spazierte an WAC-Goalie vorbei, schloss aber nicht entschlossen genug ab. Diese fehlende Entschlossenheit zog sich durch die ganze Partie der Hausherren. Noch vor der Partie liefen die Steirer mit einer 3:1-Überzahl auf das Tor der Kärntner zu. Aber kein Sturm-Akteur übernahm die Verantwortung. So kam es nur zu einem Schüsschen von Anderson Niangbo, der zur Pause in der Kabine blieb und durch Manprit Sarkaria ersetzt wurde.

Unglückliches Eigentor

Nach der Halbzeit übernahmen die Gastgeber das Kommando. WAC-Tormann Alexander Kofler entschärfte aber Abschlussversuche von Jon Gorenc Stankovic (58.), Alexander Prass (60.) und Andreas Kuen (63.). Wie aus dem Nichts jubelte plötzlich der WAC über das 2:0. Nach einem Konter und einem Stanglpass von der rechten Seite beförderte Sturms Linksverteidiger Amadou Dante die Kugel unglücklich über die Torlinie.

Im Anschluss war die Luft aus dem Spiel draußen. Der WAC musste sich nicht mehr besonders ins Zeug legen und kam mit nur zwei Schüssen (Cheikhou Dieng traf in der Schlussminute aus einem Konter zum Endstand) auf das Tor der Grazer zu drei Treffern - das nennt man Effizienz. Sturm konnte keine entscheidenden Akzente mehr setzen, die zuvor sechs abgegebenen Versuche auf das Tor zeigten wenig Wirkung. So beträgt der Vorsprung des Europa-League-Teilnehmers, der am Donnerstag beim spanischen Topklub Real Sociedad bestehen muss, auf den unmittelbaren Verfolger und Tabellendritten WAC nur noch zwei Zähler. Vielleicht ein gutes Omen, dass der Monat Oktober, der Sturm viel Kummer bereitete, heute vorbei ist. Der November soll mehr Glück bringen.