Der Frust über die Schiedsrichter-Fehlentscheidung vor dem Treffer von Salzburgs 2:0 im Cup-Halbfinale und die damit einhergehende Enttäuschung nach dem Ausscheiden hat Sturm-Trainer Christian Ilzer mit seinen Spielern aufgearbeitet und abgeschlossen. Der Blick richtet sich nach vorne, richtet sich auf das heutige Spiel (17 Uhr) auswärts gegen WSG Tirol. Es heißt: Punktesammeln für die Meistergruppe. Auch wenn den Grazern der Platz unter den Top sechs nicht mehr zu nehmen ist, die Schwarz-Weißen wollen sich eine gute Ausgangsposition für die entscheidende Phase der Meisterschaft sichern. „Von Durchschnaufen kann keine Rede sein“, sagt Geschäftsführer Andreas Schicker und erklärt: „Wir brauchen jeden Punkt. In den bisherigen zwei Saisonen hat noch keine Mannschaft mehr als einen Platz gutgemacht.“
Zudem hat Sturm in der Meistergruppe noch keine meisterlichen Darbietungen gezeigt. Im Gegenteil. In der ersten Saison mit dem neuen Modus sind die Grazer vom dritten auf den fünften Platz zurückgefallen, im darauffolgenden Spieljahr von der vierten auf die sechste Stelle zurückgerutscht. Es wurde alles analysiert, „wir wissen, warum und wollen es diesmal besser machen“, sagt Schicker.

Yeboah gegen seinen Ex-Verein

Bevor die sechs besten Mannschaften unter sich sind, gilt es noch, drei Partien (Tirol, Austria Wien, Admira) im Grunddurchgang positiv zu gestalten. Den Anfang machen die Tiroler. Besondere Warnung vor der Truppe von Trainer Thomas Silberberger braucht es nach Ansicht von Ilzer nicht. „Tirol hat einen super Job bei der Zusammenstellung der Mannschaft gemacht und inzwischen wissen alle in Österreich, wie gut sie Fußball spielen können“, sagt Ilzer. Die Transferpolitik war so gut, dass Sturm den Tirolern mit Kelvin Yeboah gleich einen Spieler wegschnappte. Ob er heute gegen seine ehemaligen Vereinskollegen einlaufen wird, ließ Ilzer offen. „Ein Überraschungsmoment wollen wir schon haben“, sagte der Oststeirer.

Ein anderer Sturm-Angreifer hat gute Erinnerungen an Tirol. Beim 1:0-Heimsieg erzielte Bekim Balaj den entscheidenden Treffer. Der Albaner wurde in der 68. Minute für Kevin Friesenbichler eingewechselt und traf acht Minuten später. Der Ausfall von Gregory Wüthrich (Muskelzerrung) bedingt Umstellungen in der Innenverteidigung. Trotz der ungewollten Rotation möchte Ilzer, dass seine Mannschaft „an die Form vom Spätherbst anschließt“. Dazu braucht es wieder Beständigkeit in den Darbietungen. „Wir müssen bestens gerüstet in die Meistergruppe gehen“, sagte Ilzer. Der erste Test dafür startet heute in Tirol.