Werder Bremen vs. FC Köln: Hier geht's zum Liveticker

Wussten Sie, dass Werder Bremen jene Mannschaft mit den meisten Spielen in der Geschichte der Deutschen Bundesliga ist? Lange wurde dieser Rekord dem Hamburger SV zugeschrieben, bis der ewige Nord-Rivale der Bremer im Sommer 2018 zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in die Zweite Liga musste. Bremen hingegen verpasste erst eine einzige Bundesliga-Saison: Vor genau 40 Jahren fixierte ein 0:5 gegen Köln den bislang einzigen Abstieg in der Klub-Geschichte.

Wird Köln wieder zum Werder-Sargnagel?

Ob Bremen-Fans da heute ein kalter Schauer über den Rücken läuft? Denn auch zum heutigen Saison-Finale heißt der Gegner Köln (15.30 Uhr) – und wie vor vierzig Jahren geht es auch diesmal um alles oder nichts. Verlieren die Bremer vor Heimpublikum, ist der Abstieg einzementiert. Und selbst bei einem Sieg ist man auf Schützenhilfe angewiesen: Fortuna Düsseldorf, das derzeit einen Platz vor den Bremern auf dem 16. Relegationsrang liegt, müsste bei Union Berlin patzen. Schon ein Unentschieden könnte den Düsseldorfern reichen, um in die Relegation zu dürfen, wenn Werder nicht mit vier Toren Unterschied gewinnt. Pikant: Erreicht Bremen noch die Relegation, könnte es dort das Nord-Derby mit dem HSV geben.

Der Optimismus war nach der jüngsten Runde in Bremen endenwollend. „Ich kann direkt nach dem Spiel keine Zuversicht verbreiten oder Dinge ansprechen, die mir Hoffnung machen“, sagte Bremen-Trainer Florian Kohfeldt nach dem 1:3 in Mainz. Richtig in Fahrt waren die Norddeutschen in der laufenden Saison nie gekommen: Nur Fixabsteiger Paderborn weist eine schlechtere Tordifferenz und noch mehr Gegentore auf. Sieben Siege haben die Bremer in dieser Saison auf der Habenseite, lediglich zwei davon in einer Serie – jeder kleine Hoffnungsschimmer ging flugs wieder vorüber.

Beerbt Andreas Herzog seinen ehemaligen Teamkollegen?

Da ist es wenig verwunderlich, dass sich der Verein, unabhängig vom Ausgang der Saison, einer kritischen Prüfung unterziehen will. „Nach so einer Saison will niemand das Ergebnis einfach so zur Seite legen und sagen, es geht so weiter“, verkündete Aufsichtsratsvorsitzender Marco Bode. „Aber es gibt auch keinen Automatismus in die andere Richtung. Sicher ist, dass es sehr kritische, zukunftsorientierte Gespräche nach dem letzten Spiel geben wird.“

Dass Trainer Kohfeldt nach dieser kritischen Prüfung seinen Sessel räumen muss, ist nicht ausgeschlossen. Und noch bevor klar ist, in welcher Liga die Bremer in der kommenden Saison spielen, wird schon ein Name für seine Nachfolge ins Spiel gebracht: Andreas Herzog, der jüngst bekannt gegeben hat, seinen Job als Israel-Teamchef nicht mehr weiter auszuüben. Der 51-Jährige trug als Spieler insgesamt acht Jahre lang das Werder-Trikot und wurde 1993 mit dem Klub Deutscher Meister – an der Seite von Florian Kohfeldt.