„Die A-Nationalmannschaft liegt seit Jahren sportlich am Boden. Da war zuletzt nichts dabei, was die Hoffnung nähren könnte, dass wir ins Halbfinale kommen“, sagte Bundestrainer Julian Nagelsmann in einem Interview des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“.

Nach der Comeback-Ankündigung von Routinier Toni Kroos (34) werde es bei der Nominierung des EM-Aufgebots unliebsame Überraschungen für einige Profis geben. „Es wird bestimmt der eine oder andere nicht nominiert werden, von dem viele denken, der sei sicher dabei“, sagte Nagelsmann. Nach den Test-Niederlagen im November gegen die Türkei (2:3) und in Wien gegen Österreich (0:2) müsse ein Mentalitätswandel erfolgen.

„Gegen Österreich hatten wir sieben, acht Spieler auf dem Platz, die sich eher über ihre besonderen Fähigkeiten als Fußballer und weniger über eine besondere Mentalität definieren. Diese Verteilung bei der Startelf müssen wir verändern“, meinte Nagelsmann ohne konkrete Namen zu nennen. Grundsätzlich sei nach drei Enttäuschungen mit dem Gruppen-K.o. bei den Weltmeisterschaften 2018 und 2022 und dem Achtelfinal-Aus bei der EM 2021 die Zeit für eine Rückbesinnung notwendig.

„Wir reden uns ein, Deutschland sei eine Topfußballnation, obwohl wir seit Jahren Misserfolge erleben. So kommt man nicht zurück in die Erfolgsspur. Wir müssen endlich anfangen, Fußball wieder zu arbeiten“, forderte Nagelsmann. Die letzten Testspiele Deutschlands vor der Kader-Nominierung stehen am 23. März in Frankreich und drei Tage später in Frankfurt gegen die Niederlande an. Bei der EM trifft die DFB-Auswahl als Gastgeber in der Gruppe auf Schottland, Ungarn und die Schweiz.