GROSSBRITANNIEN:

"The Guardian": "Maradona war eine perfekte Darstellung der menschlichen Fähigkeit, widersprüchlich zu sein, hässlich und schön zugleich zu vermitteln (...). Ohne Frage begabt und ein Genie nach jeder Definition des Begriffs, entwickelte Maradona eine fast übermenschliche Fähigkeit, mit dem Ball das zu tun, was große Künstler mit einem Pinsel oder Komponisten mit Musik machen."

"Daily Mail": "Ein Genie auf dem Platz, ein makelbehaftetes Idol jenseits davon - Diego Maradona stieg aus der Armut der Slums von Buenos Aires auf und wurde einer der Größten aller Zeiten, auch wenn ihn Kontroversen auf Schritt und Tritt verfolgten."

"The Telegraph": "Als Spieler, geschweige denn als Mann, der ein düsteres Lebensepos lebte, war er sui generis und beschwor einen Zauber herauf, den niemand übertreffen konnte. Es ist zwar verlockend, Parallelen über Generationen hinweg zu ziehen, aber am besten kann Maradona als flammende Besonderheit gefeiert werden."

ITALIEN:

"Gazzetta dello Sport": "Maradona ist tot: Der Fußball weint um den Größten von allen."

FRANKREICH:

"L'Equipe": "Gott ist tot"

SCHWEIZ:

"Blick": "Fußball ist Kunst. Nicht Taktik. Keiner verkörperte das besser als Maradona. Unabhängig davon, ob er oder Pele oder Messi oder Ronaldo der beste Fußballer aller Zeiten ist. Der Sport ist am 25. November 2020 ärmer geworden. Und die Welt trauert. Um einen grandiosen Fußballer, dem dieser Sport unendlich viel zu verdanken hat. Wegen Menschen wie Maradona ist der Fußball zum populärsten Sport auf der Welt geworden. Man wünscht sich, dass es im Himmel einen Ball für ihn gibt."

USA:

"Los Angeles Times": "Wie der andere berühmte argentinische Export, der Tango, brachte Maradona Flair, Leidenschaft und ein unbestreitbares Gefühl von Finsternis in seinen Sport und sein Leben. Auf dem Platz konnten nur wenige mit seiner Kunst, seinen Fähigkeiten und seiner Kreativität mithalten, aber er konnte auch ein verschlagener, zorniger Spieler sein. Abseits des Platzes war er ein schwankender Mann mit gewaltigem Appetit, dessen Exzesse ihn oft ins Krankenhaus brachten."

"Washington Post": "Durch Herrn Maradonas Tod hat die Welt einen ihrer talentiertesten Sportler und eine ihrer gequältesten Seelen verloren."

"New York Times:" "Maradonas Fuß schien der Ball zu folgen wie ein Haustier. Es hieß, er könne mit einer Orange, was andere nur mit einem Ball zustande brachten. Und er spielte mit einer Art brillanten Tarnung, scheinbar schläfrig über weite Strecken, nur um sich dann in wichtigen Momenten mit faszinierenden Dribblings, verblüffenden Pässen oder unhaltbaren Schüssen zu behaupten."

"ESPN": "So massiv das Maradona-Vermächtnis auf dem Feld ist - und das beinhaltet Titel in drei verschiedenen Ländern ebenso wie Argentinien als Kapitän zum Sieg bei der Weltmeisterschaft 1986 geführt zu haben - sein Charisma und sein Echo abseits des Platzes sind womöglich noch größer."

DEUTSCHLAND:

"Bild": "Adios, Diego! Maradona in der Hand Gottes. Diego Armando Maradona (60), der größte Fußball-Künstler der Welt, ist tot!"

"Frankfurter Allgemeine Zeitung": "Zwischen Genie und Wahnsinn. Die Fußball-Welt muss sich von einem ihrer größten Spieler verabschieden: Im Alter von nur 60 Jahren ist Diego Armando Maradona gestorben. (...) Weltmeister, Serienmeister, Uefa-Cup-Sieger, Nationaltrainer, Doping-Sünder, gescheiterter TV-Moderator und Kokain-Junkie in Personalunion - eigentlich viel zu viel für ein einziges Leben."

"Süddeutsche Zeitung": "Der Fuß Gottes (...) Der Menschlichste unter den Göttern. Das fehlbare Genie: Nur wenige Menschen haben in ihrer Vita so viele grundverschiedene Kapitel gefüllt wie Diego Armando Maradona. Jahrelang wandelte der Argentinier zwischen Himmel und Hölle."

"Die Welt": "Gott ist tot! Diego Maradona war Genie, Wahnsinniger, Süchtiger - und für seine Fans nur 'D10S', 'Gott'. Nun ist er gestorben."

"Der Tagesspiegel": Der Göttliche. Genial, verrückt, tragisch - Diego Maradona war ein Mensch der Widersprüche."

ITALIEN:

"La Repubblica": "Diego Armando Maradona hatte ein absolutes Talent für zwei Dinge: den Fußball und die Selbstzerstörung. Lange hat er beides gleichzeitig gespielt, dann hörte er mit dem ersten auf und machte das zweite weiter, bis zum erwarteten Schlusspfiff zum Sechzigsten. (...) Die größte Herausforderung Maradonas bestand darin, seine dunkle Seite zu verbergen, (...) sich anzupassen, sich herabzulassen, während er mit den Großen zu Mittag und mit den Unteren zu Abend aß, und jede Nacht durchmachte, in der das Ende hätte rufen können."

FRANKREICH:

"Liberation": "Er war ein wahrer Fußballvirtuose: In seinen besten Momenten konnte Diego Maradona uns an den Regeln der Physik, ja an unserem eigenen Tod zweifeln lassen. Seine Dribblings, seine Täuschungsmanöver und seine Slaloms versetzten die Gegenspieler in Angst und Schrecken. Wissenschafter äußerten ernsthaft die Vermutung, dass sein Gravitationszentrum weiter unten als normal lag und der große lateinamerikanische Schriftsteller Eduardo Galeano stellte einmal fest, dass 'Maradona überall auf dem Körper Augen' [hat]. (...) Wenn er Fußball spielte, war er übernatürlich. Wenn er nicht auf dem Feld stand, erwachten all seine menschlichen Schwächen: Drogen, Alkohol, Bulimie, Callgirls und andere Obsessionen siegten zu schnell über sein Talent."

SPANIEN:

"La Vanguardia": "Ein Mythos wurde Maradona durch die WM 1986 in Mexiko, wo er mit Argentinien den wichtigsten Pokal mit einem 3:2 im Finale gegen Deutschland errang. Zur Legende machte Maradona jedoch das Spiel gegen England, als er vom Mittelfeld aus mehrere Briten umdribbelte, den Torhüter überwand und ein denkwürdiges Tor schoss, das seine Fans in Ekstase versetzte. Damals lag die schmachvolle Niederlage Argentiniens gegen Großbritannien im Krieg um die Malwinen (Falklandinseln) gerade erst vier Jahre zurück. Es ging dabei auch um Rache."

SCHWEIZ:

"Berner Zeitung": "Oh Maradona! Der Argentinier hat viele Leben geführt - eines als der vielleicht genialste Fußballer überhaupt und daneben ganz viele ungesunde. (...) Vielleicht ist es seine größte Leistung, dass er überhaupt so alt geworden ist. Er hat nicht nur viele Leben gelebt, er hat vor allem viele ungesunde Leben gelebt. Auch in Argentinien sagen sie: Sieben Leben hat eine Katze, aber bei Maradona haben sie aufgehört zu zählen."

"Neue Zürcher Zeitung": "Diego Maradona hatte eine Karriere wie eine Mondlandung."

Und so reagierte die weltweite Prominenz:

Emmanuel Macron (Frankreichs Staatspräsident): "Die Hand Gottes hat uns ein Fußballgenie auf die Erde gebracht. Sie hat ihn (Maradona, Anm.) uns nun mit einem unvorhersehbaren Dribbling, das unsere gesamte Verteidigung getäuscht hat, wieder genommen (...), den geliebten, unangefochtenen Souverän des Fußballs. (...) Diego bleibt (auf Spanisch: Diego se queda)."

Romario (Fußball-Weltmeister mit Brasilien 1994): "Mein Freund ist gegangen. Maradona, die Legende! Der Argentinier, der die Welt nicht nur mit dem Ball an seinem Fuß erobert hat, sondern auch mit seiner Freude und einzigartigen Persönlichkeit. Ich habe es schon ein paar Mal gesagt: Von den Spielern, die ich auf dem Feld gesehen habe, war er der beste."

Pep Guardiola (Trainer Manchester City): "Es gab ein Banner in Argentinien, das habe ich vor einem Jahr gelesen. Da stand: 'Was auch immer du mit deinem Leben gemacht hast, Diego, wichtig ist, was du für unsere Leben getan hast.' Ich denke, das drückt perfekt aus, was dieser Kerl uns gegeben hat. Diesen Spaß und die Freude und seine Hingabe für den Weltfußball. Er hat die Fußballwelt besser gemacht."

Michel Platini (Fußball-Europameister mit Frankreich 1984 und ehemaliger UEFA-Präsident): "Er hatte technisch alles: linker Fuß, Kontrolle, Schuss und war dazu noch sehr quirlig. Um den 'Eisenfüßen' auf dem Platz in den 1970ern und 80ern zu entgehen, warst du besser sehr, sehr quirlig, und er war noch dazu ein Dribbler. Er hat gedribbelt, gedribbelt, gedribbelt."

Zlatan Ibrahimovic (Schwedens Fußball-Superstar vom AC Milan): "Maradona ist nicht tot, er ist unsterblich. Gott hat uns den begnadetsten Fußballer aller Zeiten gegeben. Er wird für immer und immer leben."

Jesse Marsch (US-amerikanischer Salzburg-Trainer): "Als junger Sportler war er für mich mein einziger Hero. Ich habe einen Freund aus Argentinien, und wir haben in den 1980er-Jahren gemeinsam Fußball gespielt. Wir haben Maradona leidenschaftlich gern beim Spielen zugesehen. Für mich ist er der beste aller Spieler."