FK Austria Wien und Breidablik Kopavogur trennen sich im Viola Park vor 6000 Fans mit 1:1. Die Austria tat sich gegen mutig auftretende Isländer lange Zeit schwer. ManfredFischer und zweimal ChristianSchoissengeyr scheiterten am starken Keeper AntonEinarsson, ehe MarcoDjuricin in der 32. Minute zum viel umjubelten 1:0 traf. Die favorisierten Veilchen hatten das Spiel dann bis zur Pause im Griff, Djuricin scheiterte kurz nach dem ersten Treffer noch einmal mit einem Heber.

Anders verlief der Beginn der zweiten Halbzeit. Nach einem Fehler von VeselDemaku erzielten die Isländer schon zwei Minuten nach Wiederanpfiff den Ausgleich: 1:1 durch Alexander Sigurdarson! Dadurch drehte sich die Partie in Richtung der Gäste, ehe die Austria wieder besser ins Spiel fand. Drei Wechsel eine halbe Stunde vor Schlusspfiff sollten den nötigen Schwung bringen, doch mehrere vergebene Chancen und starke Isländer standen dem Sieg im Weg.

In der Nachspielzeit wurde es noch einmal spannend. Erst schossen die Isländer knapp am Kasten vorbei, dann vergaben Alexander Grünwald und Marvin Martins da Graça. Damit stehen die Violetten im Rückspiel unter Zugzwang - nach Abschaffung der Auswärtstorregel ist das 1:1 allerdings nur halb so wild. Bei einem neuerlichen Remis würde das Rückspiel in die Verlängerung gehen.

Die beiden Teams waren in allen Statistiken in etwa gleich auf, mit leichtem Vorteil für die Austria. Glück hatten die Wiener, als sich Schiedsrichter Kari Hövdanum in der 14. Minute gegen einen Elfmeter für Breidablik entschied. Am Ende gab es drei gelbeKarten auf Seiten der Austria, die Isländer blieben unverwarnt.

Reaktionen zum Spiel

Marco Djuricin (Austria-Torschütze): "Ich will nicht zu negativ sein nach dem ersten Spiel, aber das war einfach gar nichts heute. Breidablik war einfach stärker, wir haben es wirklich schwach gespielt. Ich bin sehr enttäuscht. Ich habe jetzt zwei Spiele gemacht, zwei Tore geschossen und bin zweimal in der 60. Minute ausgewechselt worden - das passt mir natürlich auch nicht. Ich habe nicht gut gespielt, die Mannschaft auch nicht, aber ich bin immer für ein Tor gut. Das ist für mich nicht in Ordnung. Es tut mir auch leid für die Leute, die haben eine schwierige Zeit, kommen nach zwei Jahren hierher und feuern uns an - und wir spielen so einen Fußball. Das ist nicht in Ordnung. Ich hoffe, dass wir am Sonntag ein anderes Gesicht zeigen, sonst werden wir uns sehr wundern."

ManfredSchmid (Austria-Trainer): "Leider haben wir unser Spiel nicht so durchgezogen, wie wir es vor hatten. Man hat deutlich gesehen, dass das (Breidablik/Anm.) keine Mannschaft ist, die sich nur hinten hineinstellt. Die sind technisch und läuferisch stark. [...] Die Mannschaft (Austria Wien/Anm.) war ein wenig verkrampft. Aber das 1:1, auf das können wir aufbauen, und dann müssen wir es halt im Auswärtsspiel richten."

OskarHrafnThorvaldsson (Breidablik-Trainer): "Es war ein gutes
Spiel, ich bin sehr glücklich mit meiner Mannschaft. Wir waren von
der 1. Minute an gut im Spiel, haben Pressing gespielt, das Spiel
von hinten heraus aufgebaut. Das ist unser Identität. Ich bin
zufrieden mit meinem Team, es gibt uns gute Chancen für das
Rückspiel. Wir dachten schon vor dem Ausgleich, dass wir knapp dran
sind. Die Austria ist nach wie vor Favorit, aber wir können es
schaffen."

Das Rückspiel findet am 29. Juli um 21 Uhr in Kopavogur, Island, statt. Der Sieger trifft in der dritten Qualifikationsrunde auf den Sieger aus Aberdeen/BK Häcken. Wer danach noch das Play-off übersteht, darf sich über die Gruppenphase und ein Startgeld von knapp drei Millionen Euro freuen. Auf die nach der Pause müde wirkenden Wiener wartet zunächst noch der Bundesliga-Auftakt am Sonntag auswärts gegen die SV Ried.