Die bereits traditionell vielen Spiele um die Weihnachtszeit und den Jahreswechsel stellen für die Spieler der ICE-Liga nicht nur körperlich, sondern auch mental eine große Belastung dar. Vor allem einige der vielen nordamerikanischen Imports, die das Weihnachtsfest am 25. Dezember begehen, hatten bereits in der Vergangenheit beim Feiern immer wieder über die Stränge geschlagen.

Angeblich war das heuer auch bei so manchem VSV-Akteur der Fall. Der Auftritt der Adler am Stefanitag gegen den KAC war desaströs. Nicht nur einer, sondern gleich etliche Spieler blieben meilenweit hinter den Erwartungen. „Das war eines VSV nicht würdig. Ich erwarte mir ab sofort von jedem Einzelnen vollen Einsatz und Kampfgeist, ansonsten wird es Konsequenzen geben“, sprach auch Vorstand Andreas Schwab nach der 1:9-Pleite ein mehr als deutliches Machtwort.

Die Fans kann diese Aussage aber wohl kaum besänftigen. Bei der Rückkehr der Adler in Villach nach dem Sonntag-Spiel empfingen mehr als ein Dutzend Anhänger die Mannschaft mit „Pfui“-Rufen, gaben ihrem Unmut lautstark kund. Verübeln kann man es ihnen wohl kaum. Gerade in einer Situation, in der sich die Mannschaft mitten im Kampf um das Play-off befindet, sind Charakterspieler gefragt.

In einem Team mit vielen heimischen Führungskräften wäre es wahrscheinlich nicht zu einem Vorfall dieser Art gekommen. Die Rotjacken haben es den Adlern eindrucksvoll vorgemacht, haben Charakter gezeigt und demonstriert, dass es ihnen wohl wichtiger ist, erfolgreich zu sein.