Mit etwas Glück, aber letztendlich nicht unverdient holten sich die Rotjacken auch im zweiten Halbfinalspiel gegen Salzburg einen knappen Sieg und führen nun in der Best-of-Seven-Serie mit 2:0. Neben den zwei Toren von Rok Ticar avancierte vor allem Verteidiger Clemens Unterweger mit seinem Unterzahltreffer in der Verlängerung zum großen Helden in diesem Spiel. Es war sein erstes Play-off-Tor seit zwei Jahren, dennoch bleibt der gebürtige Osttiroler gelassen: „Es ist völlig egal, wer die Tore schießt. Diesmal habe halt ich meine Chance genützt, das nächste Mal vielleicht ein anderer. Viel wichtiger ist aber, dass wir nie aufgegeben haben und einen Sieg einfahren konnten.“ Entschieden sei in dieser Serie aber „noch lange nichts“.

Unterweger, der zuvor sechs Jahre bei den Graz 99ers engagiert war, bestreitet mittlerweile seine dritte Saison bei den Rotjacken und hat sich bestens in Klagenfurt eingelebt. Der 29-Jährige gibt aber zu, dass der Wechsel eine große Umstellung für ihn war: „Vor allem das erste Jahr war nicht leicht für mich. Ich habe noch nie für einen professionelleren Verein gespielt, jetzt passt aber einfach alles. Ich bin froh, dass ich auch für die nächste Saison einen Vertrag hier habe.“



Wie Trainer Petri Matikainen schon im Viertelfinale erwähnte, ist in einer Best-of-Seven-Serie oft das dritte Spiel das richtungsweisendste. Ähnlich sieht das auch der Nationalteamspieler, der heute Geburtstag feiert. Er relativiert jedoch: „Egal ob es Spiel drei, vier oder sieben ist, im Play-off müssen wir immer unser bestes Eishockey spielen. Salzburg wird heute noch härter aus der Kabine kommen, wir sind darauf vorbereitet.“

Besonders beeindruckend in Spiel zwei war der ungebrochene Siegeswille der Rotjacken. Auch nach dem Führungstreffer der Bullen vier Minuten vor dem Ende merkte man an der Körpersprache der Spieler, dass sie noch immer an einen Sieg glaubten. „Unser Teamgefüge zeichnet uns schon über die gesamte Saison aus. Die Aufgaben sind auf alle Schultern verteilt. Trotz der vielen Ausfälle gab und gibt es nie ein negatives Wort, niemand jammert“, lässt der Verteidiger tief blicken und fügt hinzu: „Wir haben schon bewiesen, dass wir auch ohne einige unserer Topspieler gut spielen können. Das beste Beispiel war zuletzt Michael Kernberger, der Steven Strong super ersetzt hat und eine sehr starke Leistung zeigte.“ Strong dürfte übrigens nach den jüngsten Untersuchungen für die gesamte Halbfinalserie ausfallen.

Viel ändern müssen die Rotjacken nach den zwei Siegen jedenfalls nicht, obwohl Unterweger in manchen Situationen noch Verbesserungspotenzial sieht: „Wir müssen in der neutralen Zone noch aggressiver spielen und es Salzburg nicht zu leicht machen in unsere Zone zu kommen. Auch in den Zweikämpfen können wir noch intensiver agieren.“

An der Aufstellung wird sich gegenüber Spiel zwei nichts ändern. Die Salzburger reisten bereits gestern Nachmittag nach Klagenfurt, wollen heute, wie schon im Viertelfinale gegen Dornbirn, eine Aufholjagd starten und den ersten Sieg einfahren. „Wir haben so viele Sachen richtig gemacht und wissen auch, wie wir unsere Führung hätten verteidigen müssen. Das ist eine Best-of-Seven-Serie, wir sollten nicht zu viel zurückschauen, sondern uns auf das dritte Spiel fokussieren“, lautet die Kampfansage von Bulle Taylor Chorney.



Übrigens: Zwölf mal lag der KAC in Best-of-Seven-Serien mit 2:0 in Front, ganze elf Mal konnte er die Serie schließlich auch für sich entscheiden. Ein gutes Omen, sollte man meinen.