Das Abstiegsgespenst hat sich der WAC mit dem Verpassen der Meisterrunde selbst in die Lavanttal-Arena geholt. Nach sechs absolvierten Partien in der Qualirunde spukt es aber nicht mehr wirklich. Die Gefahr, ins Unterhaus zu rutschen, ist wohl nur rechnerischer Natur. Dennoch ist das torlose Remis gegen Altach daheim als Dämpfer einzuordnen. Die Lavanttaler brachten sich um die Chance, zumindest bis heute mit Tabellenführer Lustenau gleichzuziehen.

Weil Tim Oermann kurzfristig angeschlagen ausgefallen war, wurde die Begegnung auch zu einem Innenverteidiger-Bruderduell zwischen dem WACler David Gugganig (erster Startelf-Einsatz seit 21. August 2022) und dem Altacher Lukas. Der Nachzügler bot einige Unsicherheiten und so auch Räume an. Den ersten Schnitzer ließ Maurice Malone in Hälfte eins ungenützt, als er nach Sololauf am Kärntner Altach-Keeper Casali scheiterte.

In Minute 49 kam die vermeintliche Erlösung durch den Treffer von Jonathan Scherzer. Der VAR erkannte den Treffer wegen eines Abseits von Scherzer in der Entstehung ab. Sekunden zuvor hatte der aktuell formschwache Tai Baribo einen Sitzer aus kurzer Distanz vergeben, nach einer knappen Stunde tat es ihm Matthäus Taferner gleich. Zudem blieb die Pfeife von Schiedsrichter Ebner bei einem Altacher Handspiel im Strafraum stumm, ein Vergehen von Scherzer am Gegenspieler zuvor wurde stattdessen geahndet (83.).

Doppeltes Mitfiebern bei Familie Gugganig

So sehr die Wölfe das Tor erzwingen wollten, es sollte nicht sein. Auch nicht, als der eingewechselte Thierno Ballo die letzte Chance in der 93. Minute im Konter vergab, noch einmal in Casali seinen Meister fand. „Der Ball wollte einfach nicht ins Tor gehen“, ärgerte sich auch Gugganig, für den ein langes Warten ein Ende hatte: „Schön, wieder zu spielen. Das Bruderduell ist vor allem für die Eltern hart, weil sie nicht wissen, zu wem sie halten sollen. Für sie ist also das Unentschieden wohl das perfekte Ergebnis.“