Wenn Eran Zahavi mit Cristiano Ronaldo verglichen wird, dann hat das nicht zwangsläufig etwas mit dem Alter zu tun. Es sind viel mehr Disziplin, Fitness und am Ende wohl auch der Körperbau des 34-Jährigen, die an den Portugiesen erinnern. Die Technik und der feine Fuß nicht zu vergessen. Sechs Tore in drei Spielen haben das auch das ÖFB-Team gelehrt.

Der Top-Torschütze der Israelis trifft im Schnitt in beinahe jedem zweiten Länderspiel. Teamchef Willi Ruttensteiner baut auch heute auf die Qualitäten – und die Quoten – des Angreifers. „Ein durch und durch disziplinierter Profi. Eran ist unglaublich konsequent und arbeitet Tag für Tag hart an sich. Das macht seinen Erfolg aus“, sagt der Oberösterreicher. Ein Mann mit Vorbildcharakter für eine ganze Generation israelischer Spieler. 

Doch die Karriere des Edeltechnikers ist eine untypische. Der Sprung in die Serie A zu Palermo war von Verletzungen überschattet. Möglicherweise war vor zehn Jahren auch noch die Liga noch eine Nummer zu groß. Die späteren beeindrucken Torstatistiken ließen sich da maximal erahnen. Der Weg führte vorerst wieder zurück in die Heimat zu Maccabi Tel Aviv. 122 Tore in nur 157 zeigten dort recht schnell wieder das eigentliche Potenzial des beidbeinigen Stürmers.

Während viele mit einem erneuten Anlauf in einer von Europas Top-Ligen gerechnet hätten, wählte Zahavi einen sportlich weniger attraktiven, aber dafür finanziell umso ertragreicheren Schritt. Es ging nach China zu Guangzhou City in die milliardenschwere Super League. Zahavi war da noch keine 30 Jahre alt. 134 Scorerpunkte in 117 Spielen strahlten auch eine gewisse Unterforderung aus.

Dennoch ein legitimer Schritt, würde wohl Marko Arnautovic sagen. Die beiden heutigen Gegner eint neben dem China-Abenteuer auch ihre Rückkehr nach Europa. Während der ÖFB-Internationale seit dieser Saison in Bologna kickt, zog es den Israeli schon im Vorjahr zum PSV Eindhoven in die Eredivisie. Dass die Tormaschine weiter auf Touren geblieben ist, überrascht seinen Teamtrainer wenig. „Man sieht das im internationalen Fußball ja immer wieder. Spieler mit diesen Eigenschaften werden für ihren Einsatz auch belohnt“, sagt Ruttensteiner.

Nach den drei starken Auftritten gegen Österreich ist kaum jemand so sehr gewarnt wie Franco Foda. Auch ohne Zahavi namentlich herauszustreichen, weiß der Teamchef, dass der 34-Jährige jederzeit für einen Treffer gut sein kann. „Israel ist eine Mannschaft, die sehr effizient vor dem gegnerischen Tor ist. Deswegen gilt es vor allem in der Rückwärtsbewegung konzentriert zu Werke zu gehen“, sagt Foda.