Wann immer mit dem Jahr 2020 abgerechnet wird, schaut es nicht rosig aus: Verschobene Spiele, keine EM, Corona, der Brachialkomiker Karl Dall ist tot und Karl-Heinz Grasser hat sich in Jogi Löw verwandelt – oder umgekehrt. Zumindest eines kann sich dieses vermaledeite 2020 zugutehalten, es hat der Gerechtigkeit den Steigbügel gehalten, der Korruptionsbekämpfung in den Sattel des Amtsschimmels geholfen, denn KHG wird man künftig nur noch als Karl-hinter-Gittern lesen. Acht Jahre! Das Urteil ist nicht rechtskräftig, aber schon recht kräftig. Ob es gerecht ist, weiß nur der Himmel. Ich würde gerne Mitleid haben. Ein bisschen ist es so wie mit der halbinsolventen Austria für einen Rapidler: Man wünscht dem Todfeind zwar das Ende, wenn es aber kommt, ist’s eine Katastrophe.
Franzobel: "Ich hätte gerne Sympathie mit KHG, weil man mit Verlierern normal mehr mitfühlt"
Was Karl-Heinz Grasser mit Joachim Löw verbindet, warum sie sich nach Ansicht Franzobels zu "zwei traurigen Gestalten" verwandeln. Und wieso das alles irgendwie in dieses vermaledeite Jahr 2020 passt.
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