Nun ist es offiziell. Ismail Atalan hat beim WAC einen Vertrag bis Sommer 2027 unterschrieben. Das wurde am Donnerstag bei der Präsentation des Nachfolgers von Kurzzeittrainer Peter Pacult in den VIP-Räumlichkeiten der Lavanttal-Arena in Wolfsberg bekannt. Laut WAC-Präsident Dietmar Riegler sei der 45-Jährige schon beim überraschenden Abgang von Dietmar Kühbauer zum LASK im Oktober als möglicher Kandidat an zweiter Stelle hinter Pacult gewesen. Nur rund einen Monat später ist er nun gefragt.
Zwei Trainerpräsentationen bei einem Club innerhalb von etwas mehr als einem Monat sind außergewöhnlich. Auch Riegler musste zugeben, dass sich das „komisch“ anfühle. Viel Selbstkritik klang beim Chef der Wolfsberger durch. „Man kommt drauf, dass nicht ich mit dem Trainer arbeiten muss“, sagte Riegler. Die Hoffnung, dass Pacult die Arbeit auf eine ähnliche Art wie Kühbauer fortführen würde, stellte sich als Irrtum heraus. „In der ersten Woche war es noch okay. Als Pacult dann seine eigenen Methoden angewandt hat, ist die Unzufriedenheit immer größer geworden“, erläuterte Riegler.
Niederlage gegen Hartberg letzter Sargnagel
Die 1:2-Niederlage gegen Hartberg vor eigenem Publikum am vergangenen Samstag infolge des ebenso enttäuschenden Heim-0:0 gegen WSG Tirol brachte das Fass zum Überlaufen. „Es hat schon das letzte Spiel den Ausschlag gegeben, man hat gemerkt, dass die Spieler an der Leistungsgrenze waren und einfach nicht mehr konnten. Da habe ich dann begonnen, mir Gedanken zu machen“, sagte Riegler. Bereits am Sonntag nahm er Kontakt mit Atalan auf, dessen Zusage ließ nicht lange auf sich warten. Die WAC-Spieler wurden erst danach in Kenntnis gesetzt. „Es ist bisher immer in die Hose gegangen, wenn ich mit den Spielern über den Trainer gesprochen habe, daher habe ich diesmal drauf verzichtet“, betonte Riegler.
Erfolgreich bei Kapfenberg
Atalan hatte in Österreich bisher nur auf Zweitligaebene Erfolg, mit Rang drei mit Kapfenberg in der Saison 2024/25. Wenige Monate später darf er sich beim Tabellenvierten im Oberhaus versuchen. Dabei wandelt er auch auf den Spuren von Gerhard Struber, Christian Ilzer und Ferdinand Feldhofer, die ihre ersten Bundesliga-Erfahrungen als Trainer ebenfalls beim WAC hatten machen dürfen. „Wir haben das schon öfter vorgezeigt und es hat sehr gut funktioniert“, sagte Riegler.