Als Didi Kühbauer vor einem Monat zum LASK abwanderte, erschien an dieser Stelle ein Kommentar unter dem Titel: „Es wird trotzdem gutgehen.“ So kann man sich täuschen. Es ist mit Peter Pacult nicht gutgegangen, der WAC reagierte eine Länderspielpause später schon wieder, um den noch nicht immensen Schaden in Grenzen zu halten und präsentierte den in Kapfenberg erfolgreichen und zuletzt vereinslosen Ismail Atalan.
Dabei wurde – anders als in der Schockstarre nach dem Kühbauer-Aus – fein säuberlich gearbeitet. Pacult kehrte vom Trainerkurs, der Anfang der Woche zur Lizenzauffrischung diente, zurück und wurde im persönlichen Gespräch seines Amtes wieder enthoben. Den Nachfolger hatte man diesmal bereits in der Hinterhand. Es drängt sich aber die Frage auf: Warum nicht gleich?
Auch vor einem Monat war Atalan frei, aber vielleicht nicht am Radar? Das scheint unwahrscheinlich. Riegler hatte sich aber einfach auf Pacult eingeschossen, wollte einen ähnlichen Typen wie Kühbauer, um Bestehendes fortzuführen. Darin liegt auch schon das Missverständnis: Kühbauer und Pacult sind als Trainer eben nicht ähnlich. Kühbauer wirkt zwar manchmal rustikal, ist mit sämtlichen modernen Methoden aber bestens vertraut. Methoden, die Pacult stets ablehnte. Kühbauer ist laut, ist hart, aber fair. Der Burgenländer motiviert seine Truppen bis in die Haarspitzen, Pacult übte sich in kommunikativer Zurückhaltung.
Am Ende bleibt aber zu sagen: Noch ist nicht viel passiert, der WAC steht sportlich immer noch hervorragend da. Fehler wurden gemacht, aber auch eingestanden. Mit Atalan soll der WAC wieder „der alte“ werden.