Das Critérium du Dauphiné gilt neben der Tour de Suisse als das Vorbereitungsrennen auf die Tour de France schlechthin. Die acht Etappen geben mit ihrer Schwierigkeit eine Kostprobe des zu Erwartenden, und nach ihnen bleibt noch etwas Zeit, an möglichen Defiziten zu feilen. Die 77. Auflage der Fernfahrt beginnt heute mit dem Teilstück von Domérat nach Montluçon (196 km) und es kommt auch zum Gipfeltreffen der absoluten Topfavoriten der Tour de France: Tadej Pogačar (UAE), Jonas Vingegaard (Visma) und Remco Evenepoel (Soudal Quick-Step). Und es war der Slowene, der im Frühling mit wenigen Ausnahmen die ganz große Show abgeliefert hatte. Er gewann die Strade Bianche, die Flandern-Rundfahrt, den Flèche Wallone und auch Lüttich-Bastogne-Lüttich.

Seine Kampagne war intensiv und das dürfte ihn auch Kraft gekostet haben. Darin könnte die Chance der Kontrahenten liegen. Evenepoel kam nach einem Trainingssturz erst im April in Fahrt und Vingegaard musste sich aufgrund einer Gehirnerschütterung, die er sich bei Paris-Nizza im März zugezogen hatte, an Renneinsätzen zurückhalten. Er bereitete sich vom Team gut abgeschottet unter anderem in der Höhe der Sierra Nevada vor. Es spricht wieder einmal sehr viel für „Pogi“ und seine Mannschaft „UAE“, die sich für ihn aufopfert. Ab Freitag geht es in die Berge, die siebte Etappe mit drei Bergen der „HC“-Kategorie wird wohl die Entscheidung bringen.

An Österreichern mangelt es in Frankreich nicht: Michael Gogl (Alpecin), Gregor Mühlberger (Movistar) und Alexander Hajek (Red Bull) sind dabei. Felix Gall (Decathlon) wird wie auch Marco Haller (Tudor) unterdessen ab 15. Juni in der Schweiz fahren. Die Tour de France wird heuer am 5. Juli in Lille gestartet.