Drei Tage lang harrte Heinrich IV. bei klirrender Kälte barfuß und in härenem Büßergewand vor der Burg von Canossa aus, ehe ihm der Papst Einlass gewährte und von seinen Sünden freisprach, nicht freilich, ehe der König sich vor ihm in den Staub geworfen hatte. Das war im Jahr 1077 auf dem Höhepunkt des Machtkampfs zwischen weltlicher und kirchlicher Gewalt, dem sogenannten Investiturstreit.