ÖGB-Chef Wolfgang Katzian fordert angesichts der Debatte über das Arbeitslosengeld ein Gesamtkonzept. Derzeit würden im Abstand von wenigen Wochen ständig neue Vorschläge aus dem Hut gezaubert, kritisierte Katzian am Freitagabend in der "ZiB 2" des ORF. Die von AMS-Chef Johannes Kopf ins Spiel gebrachte Abschaffung der Zuverdienstmöglichkeit für Arbeitslose lehnt er daher ab. Hier würden ausgerechnet jene gejagt, die ohnehin wenig hätten. Das sei entwürdigend.

Wehrt sich gegen Unterstellungen

"Man unterstellt ja allen arbeitslosen Menschen, dass sie faul sind, dass sie nicht arbeiten wollen", kritisiert Katzian. Er verweist darauf, dass die schon jetzt geltenden Regeln ohnehin streng kontrolliert und sanktioniert würden. Anstatt ständig neuer Vorschläge - vom "degressiven Arbeitslosengeld" bis zum Ende der Nebenjobs - brauche es ein Gesamtkonzept. Eine Senkung unter die aktuelle Höhe des Arbeitslosengeldes werde es mit der Gewerkschaft jedenfalls nicht geben, aber: "Wenn ein degressives Modell hoch oben ansetzt, kann man darüber diskutieren."