Ab 10. Juni werden in Österreich weitere Lockerungsschritte gelten. Das gibt die Bundesregierung in einer Pressekonferenz am Freitag bekannt.

"Wir haben die ideale Basis, diese Schritte zu setzen", sagt Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP). So zeige sich bei den Corona-Infektionszahlen eine sinkende Tendenz, auch die Auslastung in den Spitälern nehme weiter ab. Gleichzeitig sei eine positive Entwicklung beim Impfen zu beobachten. "Wir halten somit das Versprechen, dass wir bis zum Sommer zur Normalität zurückkehren können", so Kurz.

Diese Regeln werden ab dem 10. Juni gelten: 

Gastronomie: Hier sind acht Erwachsene indoor bzw. 16 Erwachsene outdoor erlaubt, es gilt nur noch ein Mindestabstand von einem Meter und die Sperrstunde wird von 22 Uhr auf 24 Uhr verlegt.

Kultur & Veranstaltungen: Die Maximalauslastung wird auf 75 Prozent der Sitzplätze erhöht, bislang galt eine Auslastung von 50 Prozent. Die Maximalanzahl an Gästen bleibt bei 3000 Personen outdoor und 1500 Personen indoor.

Gelegenheitsverkehr: Reisebusse dürfen zu 100 Prozent ausgelastet sein, wenn Passagiere getestet, geimpft oder genesen sind. Bei Fahrgemeinschaften gilt Maskenpflicht bei einer Gruppe von über acht Personen.

Freizeitbetriebe & Sport: Es gilt eine Quadratmeterregelung von 10 Quadratmetern pro Gast. Chöre und Musikvereine werden wie Profimusiker behandelt. Es gelten also die 3G-Regeln, darüber hinaus gibt es aber keine Einschränkungen.

Handel: Die bisherige Quadratmeterregelung wird von 20 auf 10 Quadratmeter gesenkt, damit sind mehr Personen in Geschäften erlaubt.

Kontaktbeschränkungen: Treffen sind indoor von maximal acht Erwachsenen bzw. 16 Erwachsenen outdoor erlaubt (plus dazugehörige Kinder).

Einreise: Eine Einreise nach Österreich wird nur für Getestete, Genesene oder Geimpfte möglich sein. Die Quarantäne-Pflicht gilt analog der Liste des deutschen Robert-Koch-Institutes. Pre-Travel-Clearance ist nur mehr bei Hochinzidenz- und Virus-Varianten-Gebieten oder bei der Einreise ohne 3G nötig.

Weitere Öffnungsschritte am 1. Juli

Nach den Öffnungen am 10. Juni wird es am 1. Juli weitere Öffnungsschritte geben. Ab dann soll das gesellschaftliche Leben wieder voll aufblühen, betont Kurz. Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) stellt einen "Sommer wie damals" in Aussicht.

So fallen ab 1. Juli Gruppenbegrenzungen bei Festen wie Hochzeiten und Geburtstagen. In der Gastronomie und auch bei Veranstaltungen gibt es ab Juli keine Personenbeschränkungen mehr (weder outdoor noch indoor), auch die Nachtgastronomie soll im Laufe des Sommers wieder öffnen können. Eine Anzeigepflicht einer Veranstaltung gilt ab 100 Personen, eine Genehmigungspflicht ab 500 Personen. Die 3G-Regeln bleiben allerdings. Auch die Maskenpflicht wird in bestimmten Bereichen, in denen die 3G-Regeln nicht angewendet werden können (Handel, Öffis) weiterhin gelten, sonst allerdings fallen.

Zuschauer-Lösung für Formel 1 in Spielberg

Was die bevorstehenden Formel-1-Rennen in Spielberg (27. Juni und 4. Juli) betrifft, verspricht die Bundesregierung eine baldige Lösung, die es möglichst vielen Zuschauern ermöglichen soll, den Red Bull Ring zu besuchen. "Das ist ein sehr wichtiges und prestigeträchtiges Event für Österreich. Aufgrund der Größe des Areals und der guten Konzepte der Veranstalter bin ich sehr zuversichtlich, dass wir das in den nächsten Tagen lösen können", sagt Kanzler Kurz.

"Wichtig ist, dass die Sicherheitsregeln und allfälligen Restrisiken gleich behandelt werden, wie sonst wo", betont Sportminister Kogler. Angedacht war zuletzt, die Tribünen streng voneinander zu trennen und Zuschauerwege zu separieren. Für jeden Sektor könnte es eine Obergrenze von 3000 Besuchern geben. Bei 13 möglichen Sektoren  wären dann knapp 40.000 Zuseher möglich.