Die Meinungsverschiedenheiten zwischen FPÖ-Obmann Norbert Hofer und seinem Klubchef Herbert Kickl haben sich am Donnerstag weiter manifestiert. "Es gibt keine Unterstützung der FPÖ für eine Koalition von Grünen-Neos-SPÖ", twitterte Hofer, der sich derzeit auf Reha befindet, in der Früh. Kickl hatte vor wenigen Tagen als eine inhaltliche Zusammenarbeit mit diesen Parteien als Alternative für eine mögliche Neuwahl vorgeschlagen.

In einem Interview mit der Kleinen Zeitunghat Herbert Kickl zudem betont, dass er als FPÖ-Spitzenkandidat in die nächste Wahl zieht, "wenn die Partei das will". Im Nationalratsklub sei der Rückhalt für ihn "offenkundig", so Kickl.

Hofer wiederum dem Vorschlag einer Vierer-Koalition gegen die ÖVP nicht zum ersten Mal eine "klare Absage", wie er auf Twitter nachschoss. "Unsere Wähler haben uns nicht unterstützt, damit wir die Politik der Grünen mit Steuererhöhungsfantasien und offenen Grenzen in der Regierung halten." Schon zuvor hatte der FPÖ-Obmann in Anspielung auf die dortige Koalition konstatiert: "Österreich ist nicht Hohenems." Kickl wiederum präzisierte, dass es ihm nicht um eine klassische Koalition gehe.

Kickls Anhänger sehen das eigentliche Problem derzeit nicht bei den Grünen, sondern wünschen sich eher eine klare Absage an den türkisen Regierungskurs und Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP). Zudem wird des Öfteren betont, dass Hofer diesbezüglich einen Meinungsschwenk hinter sich habe, wozu sich auch der einstige freiheitliche Politikberater Stefan Petzner auf Twitter zu Wort meldete. Noch im Oktober habe Hofer offen mit einer "Allparteienregierung" geliebäugelt.