"Ich weigere mich so lange meinen Familienbonus anzunehmen, bis die Regierung wirkungsvolle Maßnahmen gegen Kinderarmut setzt", sagte Maria Stern, Parteiobfrau der Liste Pilz. Sie hofft auf Nachahmer, die auf der Onlineplattform "factbox.me" ihrem Beispiel folgen und "die Umverteilungsaktion von oben nach unten" unterstützen. Die Parteichefin, die das eingelangte Geld nicht selbst verwalten wird, will auf der Plattform Elternvereine von Schulen und Kindergärten vernetzen, welche die eingelangten Spenden an verarmte Familien weiterleiten können, hieß es in einer Aussendung.

550.000 Kinder und Jugendliche würden den Bonus der Regierung nicht in voller Höhe bekommen, 150.000 Kinder und Jugendliche würden leer ausgehen. "Eine Alleinerzieherin im Mühlviertel, die nur halbtags arbeiten kann, weil es an Kinderbetreuung fehlt, wird mit einer peinlichen Spende von 250 Euro jährlich abgespeist. Während ein Abgeordneter, der sechs Kinder hat, sich über zusätzliche 9.000 Euro freuen darf", ist Stern empört. "Bezieher von Mindestsicherung, Notstandhilfe oder Arbeitslose haben generell keinen Anspruch auf den Familienbonus, den die schwarzblaue Regierung als großen Erfolg für 'unsere Familien' feiert." 

Das Argument der Regierung, Menschen im unteren Einkommensdrittel würden einfach zu wenig Steuern zahlen, um entlastet werden zu können, lässt Stern nicht gelten: "Genau diese Menschen führen über die Mehrwertsteuer und Sozialversicherungsabgaben einen besonders hohen Teil ihres verfügbaren Geldes ab."