1. Woher kommt plötzlich die Idee einer gemeinsamen europäischen Flugabwehr?
Bei aller Aufregung: Die Idee ist nicht neu. Seit über zwanzig Jahren wird in Europa an einer gemeinsamen Flug- und Raketenabwehr gefeilt. Bisher wurden die Pläne aufgrund fehlender budgetärer Mittel aber noch jedes Mal auf Eis gelegt. Im Sommer 2022 legte der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dann den Grundstein für einen gemeinsamen Schutzschirm, der von der Nato koordiniert werden sollte. Hintergrund war der Überfall Russlands auf die Ukraine und die damit veränderte Sicherheitslage innerhalb Europas. Ein "Paukenschlag", wie die ÖVP es selbst bezeichnet, ist die Absicht Österreichs, daran teilzunehmen, jedenfalls nicht. Bereits im Frühjahr verkündete Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) nach Gesprächen mit ihrem deutschen Amtskollegen Boris Pistorius (SPD), dass Österreich "mit dabei sein wird". Am Freitag soll Tanner im Zuge eines trilateralen DACH-Treffens mit Pistorius und der Schweizer Verteidigungsministerin Viola Amherd in Bern zusammenkommen und eine notwendige Absichtserklärung unterzeichnen.