Nach den schweren Überflutungen in Belgien stehen seit Freitag auch österreichische Kräfte im Einsatz. 103 Feuerwehrleute aus Niederösterreich sind noch Donnerstagabend mit 16 Fahrzeugen und 26 Booten nach Belgien aufgebrochen. Zuvor war ein entsprechendes Hilfsansuchen der belgischen Behörden über den Katastrophenhilfemechanismus der Europäischen Union im Innenministerium eingelangt. Das für die internationale Katastrophenhilfe zuständige Innenministerium konnte Belgien umgehend ein Einsatzteam für Bergungs- und Rettungseinsätze anbieten.

„Die Bilder aus den betroffenen Regionen in Belgien machen tief betroffen. Selbstverständlich stehen wir der belgischen Bevölkerung in diesen schweren Stunden zur Seite. Wir konnten als Koordinierungsstelle für die Katastrophenhilfe sofort ein Hilfsteam des Feuerwehrverbandes Niederösterreich anbieten. Ich danke den über einhundert Feuerwehrleuten für ihren Einsatz“, erklärt Innenminister Karl Nehammer (ÖVP).

© APA/BMI

Deutschland braucht keine Hilfe

Der Innenminister steht außerdem in Kontakt mit seinem Amtskollegen Horst Seehofer und hat auch Deutschland Hilfe angeboten. Seehofer hat sich für die österreichische Unterstützung bedankt, derzeit benötige Deutschland aber keine Hilfe. In Deutschland sind die Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz besonders von den schweren Unwettern betroffen.

Die österreichischen Feuerwehrleute in Belgien werden in Abstimmung mit der belgischen Einsatzleitung im Raum Lüttich Rettungs- und Transportaufgaben durchführen. Bei Bedarf könne das Kontingent innerhalb weniger Stunden um ein Vielfaches erweitert werden, sagt Niederösterreichs Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner. „Wir könnten insgesamt bis zu 60 Rettungsboote samt ausgebildete Schiffsführer nach Belgien entsenden. Aber auch Großpumpen und leistungsfähige Stromgeneratoren. Unsere Leute stehen jedenfalls Gewehr bei Fuß“, sagt Fahrafellner.

Aufbruch des Konvois in Niederösterreich
Aufbruch des Konvois in Niederösterreich © Landesfeuerwehrverband NÖ

Die Dauer des Einsatzes wird mit den belgischen Behörden abgestimmt; vorerst werden die Unterstützungsmaßnahmen für drei bis fünf Tage geplant. Die Kosten für den Transport der Einsatzkräfte werden zu 75 Prozent durch die Europäische Kommission kofinanziert.

Das Innenministerium organisiert und finanziert diese internationalen Katastrophenhilfemaßnahmen im Rahmen seiner Zuständigkeit für die internationale Katastrophenhilfe und das "Staatliche Krisen- und Katastrophenmanagement" (SKKM