Während Polizisten Reanimationsmaßnahmen an einem 71-Jährigen durchführten, der beim Aufgang der U-Bahn-Station Reumannplatz in Wien Favoriten zusammengebrochen war, hat sich am Freitagnachmittag eine Menschenansammlung von bis zu 300 Personen am Ort des Einsatzes gebildet. Die Menge der Schaulustigen habe es für die Einsatzkräfte erschwert, zum Patienten zu gelangen, berichtete die Polizei.

Einsatz erschwert

Rund um den 71-Jährigen haben sich bereits nach kurzer Zeit rund 80 bis 100 Personen versammelt. Auch während der Maßnahmen zur Ersten Hilfe seien immer wieder Passanten sehr nahe an die Einsatzkräfte herangetreten, sagte Polizeisprecher Patrick Maierhofer am Samstag. Mittels Absperrband wurden die Umstehenden auf Distanz gehalten, es wurden außerdem mehrere Personen aus dem abgesperrten Bereich weggewiesen.

Beim Abtransport des 71-Jährigen durch die Rettung hielten sich nach Angaben der Polizei etwa 300 Personen rund um den abgesperrten Bereich auf, die Polizei sprach erneut Wegweisungen aus. Der Patient wurde ins Krankenhaus gebracht, verstarb allerdings kurze Zeit später. Die Polizei kritisierte das Verhalten der Umstehenden scharf, es sei laut Maierhofer jedoch bei Wegweisungen geblieben.

Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) will verschärft gegen "Unfall-Voyeurismus" vorgehen. Es müsse ein Bewusstsein geschaffen werden, dass Schaulustige, die von der Gegenfahrbahn fotografieren oder filmen, eine Behinderung darstellten und sich auch selbst gefährdeten. Lesen Sie hier mehr!

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