Schon lange ehe die Kollektivvertrags-Verhandlungen in der Metallbranche eskalierten, schaukelten sich die Wogen hoch. Den vorläufigen Höhepunkt bildete der Beschluss zur 60-Stunden-Woche durch ÖVP, FPÖ und Neos im Nationalrat. An diesem 5. Juli 2018 zerbrach die rot-weiß-rote Schattenregierung per Doppelschlag: Das Austriacum, Gesetze in Hinterzimmern in sozialpartnerschaftlichem Einvernehmen zu schmieden, landete im Müllkorb der Geschichte, der Industrie wurde ein Herzenswunsch erfüllt. Eine solch einschneidende Maßnahme ohne Placet der Gewerkschaft zu verabschieden, war bis dahin undenkbar. Diese Ungeheuerlichkeit rief förmlich nach Vergeltung. Der angekündigte heiße Herbst fand aber vorerst nur meteorologisch Niederschlag.