Räuberhöhlen stellt man sich anders vor als Schloss Wildhaus im slowenischen Drautal. Ältere erinnert der Anblick an Neuschwanstein, jüngere an Disneyland. Am Fundament ändert das aber nichts. Raubritter waren die ersten, die am Rande des Dorfes Spodnji Slemen zehn Kilometer westlich von Maribor, Fuß fassten und eine Burg bauten. Sie wurde Ende des 16. Jahrhunderts durch ein Schloss ersetzt, das im Lauf der Zeit viele prominente Besitzer wie die steirische Adelsfamilie Herberstein hatte.

Sein heutiges Aussehen erhielt das Gebäude durch den Unternehmer Ottokar Maria Badl, der es ab 1902 im Stil des romantischen Historismus umbauen und rundherum einen englischen Park mit Teich anlegen ließ. Nun war das Märchenschloss perfekt. Doch bald zogen dunkle Wolken über dem Idyll auf. Im Zweiten Weltkrieg richtete die Gestapo in Wildhaus ein Gefängnis ein. Später nutzte der Staat Jugoslawien das Haus als Lazarett und Altersheim.

Seit 1989 steht das denkmalgeschützte Gebäude leer. Um der Verwüstung der Räume ein Ende zu setzen, wurden Türen und Fenster zugemauert, während die Gemeinde einen Käufer für das insgesamt mehr als drei Hektar große Areal sucht – bis dato erfolglos. Besichtigungen von außen sind jederzeit möglich. Der Park von Schloss Wildhaus ist öffentlich zugänglich.

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