Es ist wohl einer der idyllischsten Lost Places Europas: Das nordspanische Dorf Bárcena de Bureba in der autonomen Region Kastilien und León steht seit den 1980er-Jahren leer. Keine der rund 70 Ruinen ist mehr bewohnbar. Die Wände der Steinhäuser sind brüchig, die Dächer undicht. Langsam holt sich die Natur zurück, was einst ihr gehörte.

Das Schicksal von Bárcena de Bureba, das rund 40 Kilometer nördlich der Provinzhauptstadt Burgos liegt, teilt so manches spanisches Dorf. In der Zeit seit 2000 verloren 40 Prozent der Gemeinden mehr als ein Fünftel ihrer Einwohner. 3000 Dörfer laufen Gefahr, bald ganz auszusterben, berichtete „Der Spiegel“. Die Landflucht ist in Spanien stark ausgeprägt.

Ein Dorf für 350.000 Euro

Im Fall von Bárcena de Bureba könnte es allerdings anders laufen: Das verfallende Geisterdorf könnte aber bald wieder zum Leben erweckt werden. Ein niederländisches Paar erwarb das Dorf sowie sechs Hektar für 350.000 Euro, bezieht sich der Kurier auf einen spanischen Zeitungsbericht. Maaike Geurts und Tibor Straus hatten eine Dokumentation über die Wüstenbildung in Spanien gesehen. „Wir fanden es sehr interessant und überlegten, ob wir nicht hierher kommen sollten“, so Geurts.

Den beiden schwebt ein wiederbelebtes Dorf für die lokale Bevölkerung und Touristen vor, das Ganze soll nachhaltig sein. Die ersten Schritte seien bereits getan - auf die Installation von Solarpaneelen folgt eine Wasserleitung. Das Paar möchte 2025 selbst von Amsterdam nach Spanien ziehen, den Großteil der Häuser aber den Menschen vor Ort zur Verfügung stellen.