Für diese Höhlenexpedition braucht man nur einen Badeanzug oder eine Badehose. Und eventuell ein wasserdichtes Smartphone, denn die Kulisse, vor der die Thermengäste in Miskolctapolca im Norden Ungarns durch die Pools schwimmen, ist bemerkenswert. Beim Barlangfürdö handelt es sich nämlich nicht bloß um ein Hallenbad, sondern um ein Höhlenbad.

Das Dach über dem Kopf hat also die Natur über Jahrtausende geschaffen, die mit dem Wasser mehrerer Quellen, die zwischen 29,4 und 36 Grad warm sprudeln, die Becken speist. Schon die Mönche der Benediktinerabtei, die einst auf dem Areal in der Nähe von Miskolc stand und deren Grundfesten heute noch zu sehen sind, sollen das wohltuende Nass genossen haben.

Wellness in der Unterwelt

Ab dem 18. Jahrhundert begann sich Miskolctapolca sein durchsichtiges Gold kommerziell zu nutzen und entwickelte sich schließlich zu einem Kurort. Der erste Teil des Höhlenbads wurde 1959 eröffnet und in den folgenden Jahrzehnten zu seiner heutigen Größe erweitert.

Die Beleuchtung in den insgesamt sechs Räumen des labyrinthartigen Höhlensystems ist bewusst reduziert, um den Charakter der Badeanstalt im Berg zu inszenieren. Das Mikroklima in den Höhlen ist durch die hohe Luftfeuchtigkeit ungewöhnlich wie die Akustik, letzteres besonders in der kuppelartigen Sternengrotte, deren Decke mit einem künstlichen Sternenhimmel ausgekleidet ist.