Als übermannsgroße Skulptur am Eingangsportal laden die Wegbereiter des Kommunismus, Karl Marx und Friedrich Engels, auf einen einzigartigen Genossen-Reigen hinter strengen Backsteinmauern ein. 41 Statuen fristen im Memento Park in Budapest seit 30 Jahren ihr geisterhaftes Dasein in einem etwas schwarzhumorigen Freiluftmuseum.

Zur Zeit des kommunistischen Regimes leisteten die gigantischen Skulpturen als Abbild idealisierter Machthaber und -diener über ganz Budapest verstreut ihren Propagandadienst. Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs wurden sie im Originalzustand hierher umgesiedelt – als Mahnmal gegen die Diktatur.

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Lenin posiert in klassischer Geste, mit ausgestrecktem Arm die Richtung weisend. Stalins Stiefel der einst mehr als acht Meter hohen, während des Ungarischen Volksaufstandes zu Fall gebrachten Bronzestatue des Diktators mögen erschaudern lassen, ebenso fahnenschwingende Soldaten der Sowjetarmee. Aktualitätsbezüge lassen grüßen. Geister wecken in Zeiten wie diesen ist hier auf alle Fälle nicht angesagt.

Und so widmet man sich am besten noch weitgehend unpolitischer Nostalgie: dem guten alten Trabanten. Die "Rennpappe" made in DDR ist nicht nur als Ausstellungsstück zu bewundern, man kann sie auch mieten, um vom Stadtzentrum hierher zu tuckern. Unterwegs hat der Trabi viele bewegende Geschichten zu erzählen – wie einfach alles hier.