Gerade jetzt – mitten in der Omikronwelle – kommt es jeden Tag zu vielen Ansteckungen mit dem Coronavirus. Eine Frage, die sich dabei unweigerlich aufdrängt, ist, wie man die Jüngsten vor einer Infektion oder Erkrankung schützen kann. Denn für jene, die jünger als fünf Jahre sind, steht bekannterweise (noch) kein Covid-Vakzin zur Verfügung. Und auch wenn Kinder sehr häufig nur mild an Covid-19 erkranken, kommen schwere Verläufe in dieser Altersgruppe dennoch vor. Auch Long Covid kann bei Kindern auftreten – so wie das Phänomen Pims.

Auswertung von Krankenversicherungsdaten aus Israel weisen nun darauf hin, dass Eltern einen großen Beitrag dazu leisten können, ihre Kinder vor dem Virus zu schützen – nämlich indem sie sich selbst impfen lassen. Denn die Daten zeigten: Ungeimpfte Kinder stecken sich eindeutig seltener mit dem Coronavirus an, wenn ihre Eltern mindestens zwei Covid-Impfungen erhalten haben.

Zuvor hatten Studien bereits gezeigt, dass eine Ansteckung innerhalb eines Familienkreises bzw. Haushalts wahrscheinlich ist, wenn eine Person infiziert ist. Nun zeigt die Erhebung aus Israel, dass während der dortigen Alpha-Welle sich das Risiko einer Ansteckung für Kinder um 26 Prozent verringerte, wenn ein Elternteil vollständig mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer geimpft war. Hatte bereits beide Eltern zwei Impfdosen erhalten, war das Ergebnis noch eindeutiger: Das Infektionsrisiko der Kinder sank um 71,1 Prozent. 

Effekt auch bei Delta 

Für die Zeit der Delta-Variante wurden in Israel ebenfalls die Zahlen erhoben. Hier hat man sich angesehen, wie hoch die Schutzwirkung für Kinder von bereits geboosterten Eltern gegenüber dieser ansteckenderen Variante war. Bei einem dreifach geimpften Elternteil verringerte sich das Infektionsrisiko hier um 20,8 Prozent – bei zwei dreifach geimpften Elternteilen um 58,1 Prozent.

Die elterliche Impfung dürfte demnach auch dem Nachwuchs Schutz bieten. Mit bedacht werden muss aber, dass während der Alpha-Welle ein strikter Lockdown in Israel herrschte und während der Delta-Welle gerade Ferienzeit war. Die Kinder hatten zu diesen Zeitpunkten also vermutlich nur wenige Kontakte außerhalb der Familie.

Schutz durch Stillen 

Weitere Studien zeigten schon vor einigen Monaten außerdem, dass die Impfung der Mutter eine Schutzwirkung auf deren Säugling haben kann. Die Mutter dürfte demnach ihren Impfschutz durch das Stillen an ihr Baby weitergeben. Die Milch enthält nach der Verabreichung eines Corona-Impfstoffes Antikörper, was dabei helfen kann, das Neugeborene vor einer Infektion zu schützen. Hingegen kann das Coronavirus selbst – im Falle einer Infektion der Mutter – nicht durch das Stillen an das Baby weitergegeben werden.

Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt Müttern, ihre Neugeborenen im Falle einer Infektion mit dem Coronavirus und nach einer Corona-Impfung weiter zu stillen.